Lehrende: Prof. Dr. Angelika Dörfler-Dierken
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: Wiederbewaffung45-90
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Weitere Informationen: Diese Veranstaltung findet voraussichtlich in digitaler Form statt.
Kommentare/ Inhalte: Als die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki fielen, war den verantwortlichen Politikern und Militärs noch nicht gleich deutlich, was das für die Kriegsführung in Zukunft bedeuten würde. Das änderte sich jedoch recht bald – und als Bundeskanzler Adenauer die Atombombe als verbesserte Artillerie bezeichnete und Verteidigungsminister Strauß die atomare Bewaffnung der Bundeswehr forderte, entwickelte sich auf breiter Front Widerstand. Beschäftigen wird sich dieses Seminar vor allem mit den theologischen Kritikern der Atomwaffen, mit Schweitzer, Niemöller und Gollwitzer, aber auch mit den Verlautbarungen der EKD und der Position des ersten evangelischen Militärbischofs Kunst, der verantwortlich war für die Heidelberger Thesen, die bis heute umstritten sind. Deshalb wird es auch Ausblicke in die Diskussionen der Friedensbewegung in den 1980er Jahren in Ost- und Westdeutschland sowie in aktuelle Herausforderungen geben.
Literatur: Ulrich Möller: Im Prozess des Bekennens. Brennpunkte der kirchlichen Atomwaffendiskussion im deutschen Protestantismus 1957-1962. Neukirchen-Vluyn 1991. Hartwig Spitzer: Von der Atomkriegsangst zur professionellen Friedensforschung und -lehre. Friedensengagement von Naturwissenschaftlern in Hamburg, in: Friedensbildung. Das Hamburger interdisziplinäre Modell, hrsg. von Ulrike Borchardt u.a. Göttingen 2014. Detlev Bald: Hiroshima, 6. August 1945. Die nukleare Bedrohung. 20 Tage im 20. Jahrhundert. München 1999.