Lehrende: Prof. Dr. Silke Petersen
Veranstaltungsart: Hauptseminar
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentare/ Inhalte: Modus: in Präsenz (wenn möglich, sonst digital synchron) In Christus ist "nicht mehr männlich und weiblich" besagt eine frühchristliche Taufformel (vgl. Gal 3,28). Andererseits enthält das Neue Testament aber auch hierarchische und/oder normierende Aussagen über die Geschlechterdifferenz und die sexuelle Ethik, die bis heute nicht unerheblich zu einer assymmetrischen Sicht auf die Geschlechterverhältnisse beitragen. In Texten aus der Frühzeit des Christentums liegen entscheidende Weichenstellungen für unseren kulturellen Diskurs über Geschlechterrollen und sexuelle Normen, wobei die Rezeptionsgeschichte dieser Texte oft deren andersartiges kulturelles Umfeld vernachlässigt. Im Seminar sollen einschlägige Texte des Neuen Testaments, apokrypher Evangelien und der Kirchenväter analysiert werden, um die Transformationen des Themas innerhalb des christlichen Symbolsystems sichtbar zu machen. Zur theoretischen Reflexion werden dabei auch methodische Ansätze einbezogen, die über die binnentheologische Diskussion hinausgehen.
Literatur: Peter Brown, Die Keuschheit der Engel. Sexuelle Entsagung, Askese und Körperlichkeit am Anfang des Christentums, München 1991 – Caroline Vander Stichele / Todd Penner, Contextualising Gender in Early Christian Discourse, London/New York 2009, – Thomas Laqueur, Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud, Frankfurt a.M./New York 1992