Lehrende: Dr. Christiane Krause
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Lat. Lektüreübg.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Weitere Informationen: Je nach Interesse der Teilnehmenden kann der Kurs digital oder in Präsenz stattfinden. Interessierte kommen bitte zur ersten Sitzung (in Präsenz) oder schreiben mich an.
Kommentare/ Inhalte: Im 5. Jahrhundert n.Chr. wirkte Severinus in der römischen Provinz Noricum Ripense („Ufernoricum“; umfasst Teile des heutigen Österreichs und der Donau). Der Bericht über sein Wirken, einige Jahrzehnte nach seinem Tod verfasst, erzählt von Wundertaten, Heilungen und Prophezeiungen, auch in politischen Kontexten, z.B. gegenüber dem jungen Odoaker, der mit der Absetzung des Romulus Augustulus 476 das Ende des Weströmischen Reiches besiegeln wird. Mit dem Bericht über das wundertätige Handeln seines Helden ist das Commemoratorium des Eugippius ganz im Stile von Heiligenviten gehalten. Zugleich zeugt der Text, gerade auch an den Stellen, wo Severin politisch Einfluss nimmt, von den schwierigen Verhältnissen der Provinz während des Zusammenbruchs der römischen Herrschaft. In der Übung werden wir ausgewählte Teile übersetzen, uns mit Aufbau und Topoi der Heiligenvita beschäftigen und etwas über das nervenaufreibende Leben in einer römischen Provinz erfahren, deren Verwaltung vor dem Zusammenbruch steht. Außerdem können einzelne Grammatikthemen wiederholt werden.
Literatur: Ein Text wird zu Semesterbeginn per Scan oder im Semesterapparat bereitgestellt. Textausgaben mit Übersetzung: Eugippius: Vita Sancti Severini. Lateinisch und Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Theodor Nüsslein, Stuttgart 1986 (Reclam Verlag) Eugippe: Vie de saint Séverin. Introduction, texte latin, traduction, notes et index par Philippe Régerat, Paris 1991 (Sources Chrétiennes Bd. 374; in der Theologischen Bibliothek: G IV a 1630 : 374) Eugippius: Das Leben des heiligen Severin. Lateinisch und Deutsch. Einführung, Übersetzung und Erläuterung von Rudolf Noll, Berlin 1963 (ND Passau 1981)