Lehrende: PD Dr. Heinz Hiebler
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Geschichte des Real.
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 23
Weitere Informationen:
Auf Grund der Covid-19-Krise werden alle Veranstaltungen des IMK nur online angeboten und konzeptionell an die Situation angepasst. Sollte die Veranstaltung in Präsenz stattfinden, finden Sie Raumangaben in STiNE. Details werden vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail bekannt gegeben. Bitte achten Sie auf E-Mails, die an Ihre in Stine hinterlegte E-Mail kurz vor Beginn der Veranstaltung verschickt wird.
Die Anzahl der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich belegt wird.
Kommentare/ Inhalte:
In der Nachfolge der Fotografie, die von Anfang an als Technologie verstanden wurde, mit deren Hilfe sich die Natur selbstständig aufzeichnet, steht der Film in einem besonderen Naheverhältnis zur Realität. Die Bandbreite des filmischen Realismus reicht vom dokumentarischen Realismus der Brüder Lumière bis zum magischen Realismus der Kinozaubereien eines Georges Méliès. In der Geschichte des Films lassen sich viele verschiedene Tendenzen des Realismus ausmachen, die man mit dramatischen Wendepunkten der Filmgeschichte in Verbindung bringen kann. Dabei können technische Aspekte, wie der Wandel vom Stummfilm zum Tonfilm oder vom Schwarzweiß- zum Farbfilm eine Rolle spielen, es können aber auch allgemeine soziale, politische, kulturelle, ästhetische oder sogar ökonomische Beweggründe für eine permanente Neudefinition des Realistischen ausgemacht werden. Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich auf der Basis medien- bzw. filmwissenschaftlicher und philosophischer Theorien anhand ausgesuchter Beispiele mit den unterschiedlichsten Konzepten von Realismus. Neben Klassikern des realistischen Kinos werden auch aktuelle Konzepte wie der Dogma-Film, Mockumentaries oder moderne Science-Fiction-Filme unter dem Blickwinkel des Realen betrachtet.
Lernziel:
Ziel ist eine theoretisch fundierte Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Medien und Realität, dessen Komplexität an repräsentativen Beispielen aus der Geschichte des Films veranschaulicht wird.
Vorgehen:
Einführung und Orientierung erfolgen in Vorlesungsform. Die ausgewählten Filme sind Teil der Übung. Sie werden gemeinsam im Seminar besprochen und analysiert, wobei die jeweiligen ReferentInnen als ExpertInnen zum jeweiligen Film des Tages ihre Ergebnisse vorstellen und die gemeinsamen Diskussionen moderieren.
Literatur:
Bazin, André: Was ist Film? Hg. v. Robert Fischer. 2. Aufl. Berlin: Alexander 2009.
Elsaesser, Thomas; Hagener, Malte: Filmtheorie zur Einführung. Hamburg: Junius 2007.
Jörissen, Benjamin: Beobachtungen der Realität. Die Frage nach der Wirklichkeit im Zeitalter der Neuen Medien. Bielefeld: Transcript 2007.
Korte, Helmut: Einführung in die Systematische Filmanalyse. Berlin: Erich Schmidt 1999.
Kracauer, Siegfried: Theorie des Films. Die Errettung der äußeren Wirklichkeit. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1985.
Hiebler, Heinz: Die Widerständigkeit des Medialen. Grenzgänge zwischen Aisthetischem und Diskursivem, Analogem und Digitalem. Hamburg: Avinus 2018.
Kappelhoff, Hermann: Realismus: das Kino und die Politik des Ästhetischen. Berlin: Vorwerk 2008.
Kirsten, Guido: Filmischer Realismus. Marburg: Schüren 2013.
Metten, Thomas; Meyer, Michael (Hg.): Film. Bild. Wirklichkeit. Reflexion von Film – Reflexion im Film. Köln: von Halem 2016.
Modulkürzel:
[mw-m01g] [mw-m02] [mw-m03] [mw-m05] [master-wb] [dl-m08]
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Leistungsanforderungen: regelmäßige aktive Teilnahme an Seminar und Übung, Referat (mit Handout); je nach vorgeschriebener Modul-Leistung auch schriftliche Arbeit.
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