52-253 PRÄSENZ: Grand Tour - deutschsprachige, französische und italienische Gegenwartslyrik in europäischer Perspektive (IntLit) [DSL/DE-V-NdL] [DL-M03] [DL-M07] [DL-M09] [DL-M010] [DE-ME-NdL] [Master-WB]

Lehrende: Prof. Dr. Claudia Benthien; Prof. Dr. Marc Andreas Föcking

Veranstaltungsart: Seminar II

Anzeige im Stundenplan: Grand Tour

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
(IntLit) [/dslde-v-ndl] [dl-m03] [dl-m07] [dl-m09] [dl-m010] [de-me-ndl] [master-wb] (Kernzeit)
Im Modul DL-M03 ist das Sem. 52-253 mit der Übung 52-253a verbunden.

Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. -

Hinweis zur Teilnahme:
Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden nach der ersten Vorlesungswoche von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen dadurch frei werdende Seminarplätze interessierten Studierenden während der Ummelde- und Korrekturphase sicher zur Verfügung.

Kommentare/ Inhalte:
Die Dichter Jan Wagner und Federico Italiano haben ihre aktuelle Lyrikanthologie „Grand Tour“ (2019) genannt. Sie spielen damit auf die große Bildungsreise an, die vornehmlich junge adelige Männer in früheren Epochen unternahmen, um sich mit Kulturgeschichte und Kunst zu befassen und sich charakterlich zu ‚bilden‘. Die Anthologie trägt den Untertitel „Reisen durch die junge Lyrik Europas“ und dies ist auch der Ausgangspunkt unseres Seminars, das uns gewissermaßen auf einen Interrail-Trip durch den Kontinent schickt.
Das Buch ist in sieben „Reisen“ gegliedert, in denen im Medium des Gedichts Europa besucht wird – von Ost nach West, von Norden nach Süden … Die Geographie wird also bewusst nicht nachgebildet, sondern durch die Sprünge entstehen neue poetische Konstellationen. Besonders ist an dieser großen Anthologie auch, dass alle Gedichte in der Originalsprache sowie in deutscher Übersetzung vorliegen.
Zwar liegt der Schwerpunkt unseres komparatistischen Seminars auf der deutschsprachigen, französischen und italienischen Gegenwartslyrik, aber Teilnehmende, die weitere europäische Sprachen beherrschen, können diese Kompetenz ebenfalls einbringen. Denn eine uns interessierende Frage ist die der Übersetzung – zwischen Sprachen, zwischen Kulturen, zwischen Generationen usw. Exemplarisch wollen wir uns anhand ausgewählter Gedichte der Anthologie also mit Übersetzungsfragen auseinandersetzen. Aus germanistischer und romanistischer Perspektive werden außerdem Grundlagen der Lyrikanalyse vorgestellt.
Die Anthologie bildet die Textgrundlage des Seminars. In der Einstiegsphase werden wir gemeinsam Themenakzente auswählen, die wir im Semesterverlauf vertiefen. Es bietet sich zum Beispiel an, die kritische Auseinandersetzung mit ‚Europa‘ (als politisches, geographisches oder kulturelles Konstrukt) als ein Thema zu wählen. Aber auch aktuelle Problematiken wie Krieg, Gewalt und Flucht oder die in der Gegenwartslyrik immer wichtigere Thematik von Ökologie und Klimakrise. Eine Gruppe von Gedichten widmet sich dem klassischen Thema ‚Liebe‘, eine andere der für die Lyrik eher neuen Frage nach Familie, was – aus der Perspektive von Eltern oder Kindern gesprochen – oft existentielle Aspekte umfasst. Weitere Themenakzente sind möglich!
Als Studienleistung ist die Mitwirkung in einer Expert:innengruppe vorgesehen, die für eine der sieben „Reisen“ zuständig ist und ausgewählte Gedichte daraus im Plenum vorstellt. Für die Seminararbeiten widmen sich die Teilnehmenden dann primär Gedichten in der Sprache des jeweiligen Studienfachs, die gern um weitere zeitgenössische Texte jenseits der Anthologie ergänzt werden können. Mithin führt das Seminar in die Lyrikanalyse ein, wie auch in die Befassung mit Gegenwartskultur und in Fragen der Komparatistik.
Literaturhinweise:
- F. Italiano/J. Wagner (Hg.): Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas. München: Hanser 2019 (von allen anzuschaffen);
- D. Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. 3. Aufl. Stuttgart: Metzler, 2015.
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