Lehrende: Prof. Dr. Martin Jörg Schäfer
Veranstaltungsart: Seminar Ib
Anzeige im Stundenplan: Postinkl. Theater
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Anmeldegruppe: Seminar Ib Grundschule NdL WS 21/22
Weitere Informationen: [ifg 225] (Kernzeit) Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. - Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden nach der ersten Vorlesungswoche von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen dadurch frei werdende Seminarplätze interessierten Studierenden während der Ummelde- und Korrekturphase sicher zur Verfügung.
Kommentare/ Inhalte: Ein „postinklusives“ Theater der Gegenwart will keinesfalls Bemühungen um Inklusion für beendigt (oder gar überflüssig) erklären. Vielmehr setzt es Heterogenität und Diversität als Normalzustand, an dem – möglichst barrierefrei – möglichst viele teilhaben sollen. Der Begriff ist in den letzten Jahren spielerisch aufgekommen, wo Akteur:innen mit unterschiedlichen Befähigungen (inkl. Behinderungen) statt „Inklusion“ eine Teilhabe auf Augenhöhe anstreben. Er lässt sich auch übertragen auf ein Theater für und mit Kindern und Jugendlichen, bei dem diese ernst genommen werden: Aus (pädagogisch angelegten) Produktionen „für Kinder“ werden z.B. Stücke "für Familien“ jeglicher Art – und dies mit ähnlich anspruchsvollen Ästhetiken wie im „Erwachsenentheater“. Kinder und Jugendliche können auch vollwertige Akteur:innen auf der Theaterbühne werden – mit einem Zielpublikum, das nicht notwendig auf andere Kinder und Jugendliche beschränkt ist. Oder Gruppen, die es zu „inkludieren“ gilt, wie Theatergruppen von Menschen mit Einschränkungen oder von Menschen mit Fluchterfahrungen.
Lernziel: Wir erlernen das nötige Analysehandwerkszeug und sichten und untersuchen damit entsprechende Produktionen hinsichtlich ihrer Konzepte und ästhetischen Machart. (Falls Theaterbesuche noch nicht wieder möglich sind, weichen wir auf Streams aus.)
Vorgehen: In der Hamburger Theaterlandschaft gibt es insbesondere in der „Freien Szene“, zahlreiche Projekte ein Theater der Teilhabe von möglichst vielen für möglichst viele zu verwirklichen (z.B. das Forschungstheater im FUNDUS, das Kinder- und Jugendprogramm auf Kampnagel, die inklusiven Ensembles „Meine Damen und Herren“ und „Klabauter“). Falls möglich sichten wir auch die „Pippi Langstrumpf“-Produktion des Thalia Theaters (und damit eines sogenannten „Stadttheaters“). Mit Eigenkosten für Theatertickets ist bitte zu rechnen.
Literatur: I. Hentschel: Theater zwischen Ich und Welt. Beiträge zur Ästhetik des Kinder- und Jugendtheaters. Theorie – Geschichte – Praxis. Bielefeld 2016; P. Primavesi/Jan Deck (Hrsg.): Stop Teaching! Neue Theaterformen mit Kindern und Jugendlichen. Bielefeld 2014. GRUNDLAGEN: C. Balme: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2008. F. Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. Stuttgart 2017.