Lehrende: PD Dr. Dirk Rohmann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL Spätantike
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 50
Kommentare/ Inhalte: Die Spätantike war eine Zeit des Umbruchs und gilt daher zurecht als eigenständige Epoche. Den Kaisern der Tetrarchie gelang es, nach einer Krise das Römische Reich zu reformieren und zu stabilisieren. Teil dieser Politik war der Versuch, religiöse Konflikte gewaltsam zu lösen und insbesondere das Christentum zu beseitigen. In Bürgerkriegen setzte sich Konstantin als Alleinherrscher durch, der sich zudem als erster Kaiser dem Christentum zugewandt hatte. Damit nahmen die religiösen Konflikte aber nicht ab, sondern die christliche Kirche duldete keine Alternativposition und auch nicht die frühere antike Kultur im römischen Reich. Gegner des Christentums schrieben den sich anschließenden Zerfall des Reiches der Unterdrückung der alten Religion zu. Die einfallenden oder bereits angesiedelten Germanen, die als Gegner des römischen Christentums galten, sagten sich von den Kaisern los, von denen der letzte 476 abgesetzt wurde. Im Westen des ehemaligen Römischen Reiches kam es anschließend zu einer Zeitenwende, wobei die neuen Herrscher die Verwaltung aus römischer Zeit übernahmen. Die Kaiser im oströmischen Reich sahen dagegen eine bruchlose Fortsetzung der römischen Herrschaft und hatten meist den Anspruch, wie es Kaiser Justinian (527 - 565) zeitweise auch gelungen war, die Herrschaft im Westen wiederherzustellen. Während Ostrom im siebten Jahrhundert erhebliche Gebietsverluste hinnehmen musste, bildeten sich im Westen neue Reiche heraus.
Literatur: H. Brandt, Das Ende der Antike: Geschichte des spätrömischen Reiches, München 2001; C. Mango, Byzantium: The Empire of New Rome, London 1980; Alan Cameron, The Last Pagans of Rome, Oxford 2011; P.R.L. Brown, The World of Late Antiquity, London 1971.