Lehrende: Dr. Philip Robert Liste; Dr. Alexander Weiß
Veranstaltungsart: Forschungsseminar
Anzeige im Stundenplan: FM IPT: Glob Herrsch
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 20
Weitere Informationen: Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen: M.A. Politikwissenschaft (FSB ab WiSe 2014/15): Forschungsmodul Internationale Politische Theorie (FM IPT) englischsprachige Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Global International Political Theory?
Kommentare/ Inhalte: ACHTUNG: Der Titel der Veranstaltung hat sich geändert. Die Internationale Politische Theorie (IPT) ist eine Grenzstelle der politikwissenschaftlichen Teilbereiche Internationale Beziehungen und Politische Theorie. Dabei soll nicht aus dem Blick geraten, dass das Denken über Ordnung jenseits des Nationalstaats auch und gerade durch Entwicklungen in benachbarten disziplinären Kontexten herausgefordert und inspiriert worden ist (und wird). Beispiele hierfür wären etwa Überlegungen aus der postkolonialen Theorie, der Globalgeschichte, der Anthropologie oder der Humangeographie. Dabei wird IPT insbesondere in ihrem etwaigen Universalitätsanspruch produktiv herausgefordert. Die IPT sieht sich dadurch vor die Hausforderung gestellt, zentrale Unterscheidungen (wie etwa zwischen global und lokal, universal und partikular, öffentlich und privat, oder Staat und Nicht-Staat) auf den Prüfstand zu stellen. Durch die genannten Arbeiten sind nicht-westliche Entstehungsbedingungen für Theorien globaler Ordnung in den Fokus geraten. Dies stimuliert Fragen danach, wie über globale Ordnung außerhalb des Westens normativ und konzeptionell nachgedacht wird (und werden kann): Lassen sich etwa chinesische Vorstellungen globaler Ordnung identifizieren? Zeichnet sich vielleicht eine – auf der Ebene der Theorie bisher wenig beschriebene – Konfrontation mehrerer ‚Universalismen’ (mit westlicher, chinesischer, islamischer) Herkunft ab? Gibt es spezifisch nicht-westliche Perspektiven auf globale Ordnung, und wenn ja, wie sind diese durch die postkoloniale Konstellation geprägt? Als Konsequenz dieser Überlegungen sollen in der Veranstaltung konzeptionelle Fragen nach der Möglichkeit einer „globalen“ IPT aufgeworfen werden: Welche neue Perspektiven lassen sich unter dem Eindruck unserer zu entwickelnden Kritik in der Internationalen Politischen Theorie erkennen?
Vorgehen: Die Veranstaltung ist auf zwei Semester angelegt. Im ersten Teil (SoSe 2015) sollen entlang der hier skizzierten Überlegungen gemeinsam Forschungsfelder erschlossen werden. Dies beinhaltet eine Bestandsaufnahme der IPT ebenso wie der genannten benachbarten ‚Herausforderungen‘. Im zweiten Teil (WiSe 2015/16) sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf dieser Basis eigenständige Forschungsarbeiten entwickeln und im Seminarkontext zur Diskussion stellen.
Literatur: Literaturhinweise finden Sie in Kürze unter: http://www.wiso.uni-hamburg.de/professuren/global-governance/team/philip-liste/ bzw. http://bit.ly/1DPKA4I
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Die Modulprüfung wird im kommenden WiSe im Rahmen des betreuten Selbststudiums absolviert. Die erfolgreiche Teilnahme an diesem Seminar ist Zulassungsvoraussetzung für die Modulprüfung. Studienleistungen (unbenotet): Es wird die Bereitsschaft erwartet, eigenverantwortlich Literaturen und Felder des Denkens zu erschließen und diese Überlegungen in die Seminardiskussion einzuspeisen. Einzelheiten folgen in der ersten Sitzung.