Lehrende: Isabel Valdes Cifuentes
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Soz. Kapital
Semesterwochenstunden: 4
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50
Kommentare/ Inhalte: Sozialkapital ist ein häufig diskutiertes Konzept in den Sozialwissenschaften. Die Grundidee besteht darin, dass Beziehungen zwischen Akteuren auf ganz vielfältige Weise von Nutzen sein können. So kann beispielsweise ein persönlicher Kontakt die Arbeitsplatzsuche erleichtern, freiwilliges Engagement die Demokratieakzeptanz innerhalb einer Gesellschaft erhöhen oder generalisiertes Vertrauen zwischen Ländern zu einem Ausbau der Handelsbeziehungen führen. Von Sozialkapital spricht man auch dann, wenn Personengruppen als „Bedarfsgemeinschaften“ verstanden werden und staatliche Leistungen erst dann gewährt werden, wenn die Ressourcen der gesamten Bedarfsgemeinschaft erschöpft sind. Die Höhe des Sozialkapitals, über das die Individuen verfügen, ist dabei gesellschaftlich ungleich verteilt. Das heißt, nicht alle Akteure verfügen in gleichem Maße über Sozialkapital. Diese ungleiche Verteilung sozialen Kapitals hat eine Verfestigung sozialer Ungleichheiten zur Folge, da in der Regel ausgerechnet diejenigen auf weniger Sozialkapital zurückgreifen können, die es eigentlich am dringendsten benötigen würden. Eine Betrachtung dessen ist gerade auch im internationalen Vergleich interessant, da die jeweilige wohlfahrtsstaatliche Absicherungslogik Sozialkapital in unterschiedlicher Weise nötig macht. Das Seminar führt in die grundlegenden Konzepte sozialen Kapitals ein (u.a. Bourdieu, Putnam) und zeigt anhand praktischer Beispiele Möglichkeiten der Messbarkeit von Sozialkapital in der quantitativen wie qualitativen Sozialforschung. Betrachtet werden darüber hinaus empirische Studien, die sich dem Thema aus ungleichheitstheoretischer und international vergleichender Perspektive nähern.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Bedingungen für 6 ECTS: (1) Referat & These (15-20 Minuten) (2) schriftliche Ausarbeitung des Referats (8-10 Seiten) (3) aktive und regelmäßige Teilnahme sowie Lektüre der angegebenen Literatur