Lehrende: Prof. Dr. Petra Böhnke
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Soziales Kapital
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Kommentare/ Inhalte: Die Einbindung in soziale Netzwerke sowie die Entstehungsbedingungen und Folgen gegenseitigen Kennens und Anerkennens stehen im Mittelpunkt der Überlegungen zu sozialem Kapital. Soziales Kapital gilt als Wunderwaffe im Kampf gegen Armut, Kriminalität und Korruption. Mit der Existenz von Sozialkapital wird nicht nur individuelle Lebensqualität assoziiert, sondern auch Wirtschaftswachstum, effiziente Demokratie und allgemeiner sozialer Zusammenhalt. Im Kurs werden die grundlegenden theoretischen Positionen zu sozialem Kapital, kritische Reflektionen sowie ihre Weiterentwicklungen erarbeitet. Besonderes Augenmerk gilt dem Verhältnis von Sozialkapital und Wohlfahrtsstaat: Erschwert ein ausgebauter Wohlfahrtsstaat die Bildung von Sozialkapital? Bringt ein rudimentäres Sozialversicherungssystem ein hohes Maß an sozialem Kapital mit sich, weil Unterstützung notwendigerweise privatisiert wird? Dabei wird es auch um die Frage der Operationalisierung von Sozialkapital gehen. Neben theoretischen Texten gehören deshalb auch empirische Studien zur Lektüre.
Lernziel: Kenntnis der grundlegenden theoretischen Positionen der Sozialkapitalforschung; Kenntnis und Reflexionsvermögen der empirischen Umsetzung; Kenntnis der Relevanz institutioneller und wohlfahrtsstaatlicher Rahmenbedingungen für spezifische Ausprägungen von Sozialkapital; Urteilsbildung zum aktuellen Stellenwert von Sozialkapital im politischen Diskurs
Vorgehen: Textlektüre und –diskussion, Gruppenarbeit, Referate
Literatur: Kriesi, Hanspeter (2007): Sozialkapital. Eine Einführung. In: Franzen, Axel/Freitag, Markus (Hg.), Sozialkapital. Grundlagen und Anwendungen, KZfSS Sonderheft 47, 23-46.