Lehrende: Dr. Philip Robert Liste
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
IPT1: Theorie Gewalt
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 25
Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- M.A. Politikwissenschaft (FSB ab WiSe 2014/15): Modul Internationale Politische Theorie (IPT 1)
- M.A. Politikwissenschaft (FSB WiSe 2013/14): Profilmodul
- M.Sc. Politics, Economics and Philosophy: Electives
- Masterstudiengänge der Fakultät WiSo: Wahlbereich
englischsprachige Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: International Political Theory of Violence
Kommentare/ Inhalte:
Das internationale Gewaltgeschehen ist schon lange nicht mehr auf zwischenstaatliche Kriegsereignisse beschränkt. Immer neue Krisenereignisse implizieren fast immer in irgendeinem engeren oder weiteren Sinne Gewalt. Das Seminar nimmt diese – beinahe schon banale – Beobachtung zum Anlass, neu über Gewalt nachzudenken: über Gewalt in der transnationalen Konstellation. Das schließt Formen direkter physischer Gewaltanwendung (z.B. gezielte Tötungen durch Dronen oder Anschläge durch transnationale Terrorgruppen) ebenso ein wie Gewalt in einem eher strukturellen Sinne (also etwa Abschottung vor Migration oder Austeritätspolitik). Ferner sind auch konzeptionelle Fragen nach dem Zusammenhang zwischen Gewalt und Staat oder Gewalt und Recht in der transnationalen Konstellation neu zu stellen.
Vorgehen:
Das Seminar versucht insofern im Rahmen der Internationalen Politischen Theorie (IPT) ein neues Feld zu erschließen. Die erste Herausforderung besteht in einer Sondierung. Zum einen geht es darum, die Literatur im Feld der IPT (im weiteren Sinne) auf ihren Beitrag zur „Gewaltforschung“ zu befragen. Zum anderen sollen klassische Texte (z.B. von Carl Schmitt, Walter Benjamin, Hannah Arendt, Frantz Fanon) gelesen und diskutiert werden, um sodann gemeinsam herauszuarbeiten, ob und wie entsprechende Ansätze im Sinne einer IPT fruchtbar gemacht werden können. Dabei soll aber auch die Möglichkeit offengehalten werden, empirische Beispiele transnationaler Gewaltanwendung einzubeziehen (z.B. neue Kriege, transnationaler Terrorismus, Menschenrechtsverletzungen durch Multinationale Konzerne, Ausweitung privater Sicherheitsdienstleistungen, Abschottung gegen Migration, Austeritätspolitik, etc.), um so unsere theoretischen Überlegungen immer wieder aufs Neue herauszufordern.
Literatur:
- Hannah Arendt, On Violence (New York: Harcourt, 1970).
- Walter Benjamin, Zur Kritik der Gewalt, in: ders. Zur Kritik der Gewalt und andere Aufsätze (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1965).
- Chris Brown, Sovereignty, Rights, and Justice: International Political Theory Today (Cambridge: Polity, 2002), Kapitel 6.
- Anthony F. Lang Jr., International Political Theory: An Introduction (London: Palgrave, 2015), Kapitel 5.
- Saskia Sassen, Expulsions: Brutality and Complexity in the Global Economy (Cambridge: Belknap, 2014).
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungstermin: 31.03.2017
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