53-692 VL Von der Mimikry zur Transkulturalität? - Postkoloniale Theorie(n) und Literatur [FRA-, ITA-, POR-, SPA-A3, -A4, -W, RLT-M2b, FRL-, SPL-M1] [ABK]

Lehrende: Dr. Solveig Malatrait

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: VL Mimikry/Transkult

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 90

Weitere Informationen:
[spl-m wahlzeit]

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Achille Mbembe definiert den Rassismus, und damit auch den Kolonialismus, der ihn erzeugt, als wilde Seite des europäischen Humanismus – und es ist diese wilde Seite, die die postkoloniale Theorie zu erkunden sucht. Dabei dekonstruiert sie die Hierarchien, demaskiert die unerträgliche Differenz zwischen europäischer Ethik einerseits und den praktischen, politischen und symbolischen Entscheidungen, die getroffen wurden und werden. Doch neben dieser Beschäftigung mit dem Eurozentrismus und dem Universalismus des europäischen Denkens will das postkoloniale Denken vor allem neue Wege suchen, hin zu einer Politik der Ähnlichkeit, die nur von einem Anerkennen der Differenz und des Anderen ausgehen kann, und die die Dialektik von Herrn und Knecht, von Kolonisiertem und Kolonisten überwindet.
Die Tradition dieses Denkens, die Evolution der Theorien und ihre literarischen Formulierungen sowie die möglichen Implikationen für Gegenwart und Zukunft sollen im Zentrum der Vorlesung stehen. Sie soll einen Überblick bieten, der sich von den Anfängen, dem Kolonialismus und der antikolonialen Kritik, über Kritiker der eurozentrischen Mythen wie Fernando Ortiz, Edward Saïd und Homi K. Bhabha bis zu den modernen Konzepten der Hybridität und der Transkulturalität spannt. Dabei soll die Theorie jeweils flankiert werden von Einblicken in wichtige literarische Werke, die dieser Strömung zuzurechnen sind.
Da die Vorlesung sprachenübergreifend konzipiert ist, werden Zitate jeweils auch übersetzt. Texte und Folien werden den Teilnehmern über STINE zur Verfügung gestellt.