Lehrende: Felix Schröter
Veranstaltungsart: Seminar/Übung
Anzeige im Stundenplan: Transmed Fig.theorie
Semesterwochenstunden: 4
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Kommentare/ Inhalte: Transmediale Figuren wie Sherlock Holmes, Darth Vader oder Lara Croft üben einen enormen soziokulturellen Einfluss aus. Sie bevölkern nicht nur die durch Literatur, Filme und Computerspiele repräsentierten fiktiven Welten, sondern werden ebenso in Internetdiskursen, Fan Fiction und Werbekampagnen aufgegriffen, zitiert und transformiert. Für klassische Figurentheorien, die sich vor allem im Bereich der Literatur- und Filmwissenschaft entwickelt haben, stellen transmediale Figuren dadurch eine Herausforderung dar: Wie genau lassen sich transmediale Figuren beschreiben? Wie verändert die spezifische Medialität einzelner Medien ihre Realisierung z.B. im Film, Comic oder Computerspiel? In welche technischen, institutionellen und ökonomischen Kontexte sind sie eingebettet? Und: Welche Rezeptionsprozesse und Aneignungspraktiken sind mit ihnen verbunden? Im Seminar wird es darum gehen, theoretische Ansätze zu diskutieren, mit deren Hilfe sich diese und weitere Fragen beantworten lassen. Im ersten Teil des Seminars werden verschiedene Positionen literatur- und filmwissenschaftlicher Figurentheorie besprochen und mit Ansätzen transmedialer Narratologie und Fiktionstheorie in Beziehung gesetzt. Neben der Beschäftigung mit wichtigen (historischen und aktuellen) medientheoretischen Paradigmen steht dabei die Entwicklung geeigneter Konzepte und Begriffe für eine medienübergreifende Figurenanalyse im Mittelpunkt. Im zweiten Teil des Seminars soll diese dann in konkreten Fallstudien zu transmedialen Figuren erprobt werden. Dies umfasst sowohl die Diskussion ‚transmedialer‘ Eigenschaften von Figuren wie Sherlock Holmes, Harry Potter oder Lara Croft, als auch ihrer medienspezifischen Realisierungen, etwa in der BBC-Serie Sherlock (2010-2014), den Harry Potter-Filmen (2001-2011) oder im Action-Adventure Tomb Raider (2013).
Lernziel: Kenntnis zentraler Positionen literatur- und filmwissenschaftlicher Figurentheorie; Erwerb von Grundlagenwissen transmedialer Narratologie und Fiktionstheorie; Fähigkeit zur Analyse transmedialer Figuren und ihrer medienspezifischen Realisierungen
Literatur: - Eder, Jens (2008): Die Figur im Film. Grundlagen der Figurenanalyse. Marburg: Schüren. - Eder, Jens / Jannidis, Fotis / Schneider, Ralf (Hg.) (2010): Characters in Fictional Worlds. Berlin: de Gruyter. - Ryan, Marie-Laure / Thon, Jan-Noel (2014): Storyworlds across Media. Toward a Media-Conscious Narratology. Lincoln/London: University of Nebraska Press.
Modulkürzel: [muk-a3]
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Leistungsanforderungen: regelmäßige und aktive Teilnahme (inkl. Referat), Hausarbeit (ca. 15 Seiten) Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Fachtexte, Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung mit medienwissenschaftlichen Theorien; Bereitschaft zu intensiver eigenständiger Forschungsarbeit in den Fallanalysen