Lehrende: Dr. Anne Vogelpohl
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
8 | 20
Kommentare/ Inhalte:
teilweise geblockt: Termine: Mo 13.10.14 & Mo 20.10.14 jeweils von 18.15-19.45h im Raum 531, Geomatikum; Sa 17.01.15, Mo 02.02.15 & Di 03.02.15 jeweils 9.30-16.00h ebenfalls im Raum 531; Blocktermine sind in der ersten Sitzung noch verhandelbar
Ist „Gender“ eine relevante Kategorie für die Geographie? Der Begriff ist für viele Geograph_innen immer noch ein Fremdwort. Dabei wird kaum bestritten, dass z.B. Frauen und Männer noch immer ungleich entlohnt werden oder spezifische Rollenverständnisse von Geschlecht alltägliches Verhalten weiterhin beeinflussen. Die Kategorie „Gender“ hat sich in den Sozialwissenschaften bereits weitgehend etabliert und auch in den Naturwissenschaften findet schon seit langer Zeit eine feministische Wissenschaftskritik statt.
Im Zentrum feministischer Geographien steht die Frage danach, wie sich allgemeine gesellschaftliche Machtverhältnisse im Alltag zeigen, dort reproduziert – und möglicherweise auch überwunden werden. Diese Übung setzt sich also mit sozialen Differenzierungen / sozialen Ungleichheiten und Raum aus einer feministischen Perspektive auseinander. Diese zeigt vor allem, wie vielfältig und auch ungleich ein Raum für unterschiedliche soziale Gruppen sein kann. Neben theoretischen und methodologischen Überlegungen wird die feministische Perspektive vor allem an Beispielen erarbeitet, bspw. in Bezug auf räumliche Arbeitsteilung, Verhalten im öffentlichem Raum oder den Umgang mit Geschlecht und Raum in der Planungs- und Politikpraxis.
Die Veranstaltung bietet so insgesamt die Gelegenheit, aktuelle feministische Ansätze in theoretischer, methodischer und angewandter Hinsicht mit Blick z.B. auf Stadt, transnationale Migration oder unbezahlte Hausarbeit zu diskutieren.
Vom 19.-22. Februar 2015 wird gemeinsam mit Studierenden der Universitäten Bayreuth, Flensburg, Frankfurt a.M. und Zürich, die alle auch im Wintersemester 2014/15 ein ähnliches Seminar belegt haben, ein 4-tägiger Workshop in einem Tagungshaus angeboten: das feministische Geograf_innentreffen, das maßgeblich von den Studierenden gestaltet werden wird. Eine Teilnahme daran ist nicht verpflichtend, aber erwünscht. Kosten werden voraussichtlich übernommen. Weitere Informationen folgen im Seminar. (vgl. Kleine Exkursion mit der Nr. 63-171).
Geographische Institute, an denen dieses Seminar ebenfalls im WS 2014/15 angeboten wird: Bayreuth (Sandra Sosnowski), Flensburg (Inken Carstensen-Egwuom), Frankfurt am Main (Dr. Nadine Marquardt), Zürich (Dr. Carolin Schurr)
Lernziel:
In dieser Lehrveranstaltung lernen Sie
• die Begriffe Geschlecht, Feminismus und Geographie als wissenschaftliche Perspektiven kennen,
• Geschlechterverhältnisse und soziale Ungleichheiten im Kontext mit Stadt und Raum zu begreifen,
• wie feministische Forschung zu einem Überdenken traditioneller geographischer Konzeptionen von Raum, Stadt oder place beigetragen hat
• politische und ethische Voraussetzungen bzw. Konsequenzen geographischer Forschung zu erkennen und praktisch zu berücksichtigen.
Vorgehen:
Das Seminar muss nach zwei Auftaktsitzungen im Oktober 2014 in Blöcken organisiert werden, die voraussichtlich am 17. Januar sowie am 02. und 03. Februar 2015 jeweils von 9.30 bis 16.00 Uhr stattfinden. Blocktage ggf. verhandelbar.
Literatur:
Bauriedl, Sybille, Michaela Schier u. Anke Strüver (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse, Raumstrukturen, Ortsbeziehungen: Erkundungen von Vielfalt und Differenz im Spatial Turn. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Fleischmann, Katharina u. Ulrike Meyer-Hanschen (2005): Stadt Land Gender – Einführung in feministische Geographien. Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag.
Villa, Paula-Irene (2009): Feministische- und Geschlechtertheorien. In: Kneer, Georg u. Schroer, Markus (Hrsg.): Handbuch Soziologische Theorien. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 111-132.
Wastl-Walter, Doris (2009): Gender Geographien. Geschlecht und Raum als soziale Konstruktionen. Stuttgart: Steiner.
http://fms.rz.uni-kiel.de/gender/wise12rv/281112rv/281112rv.html
|