Lehrende: Dr. Jens Hacke
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
AM3 Demokratie u Öff
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
4,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 20
Anmeldegruppe: AG AM3 (HF, ab WiSe 14/15)
Weitere Informationen:
Verwendbarkeit/Modulzuordnung:
B.A.-Hauptfach Politikwissenschaft: AM 3 – Politische Theorien und Ideengeschichte
B.A.-Nebenfach Politikwissenschaft: Fachbezogener Wahlbereich
englischsprachige Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Democracy and the Public. Deliberation, Critique and Decision-Making as a Problem for Political Theory
Kommentare/ Inhalte:
Die Sichtbarmachung politischer Prozesse, also die öffentliche Verhandlung politischer Belange in einem Parlament, gehört von jeher zum Kernbestand liberaler und demokratischer Überzeugungen. Öffentliche Reden und Debatten verlangten nach Kritik und Rechtfertigung. So wurde dem öffentlichen Diskurs stets auch die Funktion zugeschrieben, in besonderer Weise zur Vernunft und zur Wahrheitsfindung beizutragen. Das Idealbild der deliberierenden, klassenmäßig homogenen bürgerlichen Öffentlichkeit konkurrierte bald mit einem kritischen Öffentlichkeitsverständnis des modernen massenmedialen Zeitalters; hier scheinen Interessen, Affekte, Leidenschaften und Manipulationen jeden Anspruch auf Wahrheit und Rationalität zu konterkarieren. Wie kann die politische Theorie trotzdem an einem nicht nur normativ gehaltvollen, sondern auch einem komplexen gesellschaftlichen Problemlagen angemessenen Begriff von demokratischer Öffentlichkeit festhalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Seminar im Blick auf die Plausibilität der Antworten, die bedeutende Theoretiker (Mill, Dewey, Habermas, Dahrendorf u.a.) darauf gegeben haben.
Lernziel:
Die Studenten sollen anhand zentraler Problemstellungen der politischen Theorie wesentliche politische Grundbegriffe kennen und verwenden lernen. Außerdem soll die ideengeschichtliche Dimension, d.h. der Wandel, dem das Verständnis von einer bürgerlichen demokratischen Öffentlichkeit unterliegt, berücksichtigt werden. Einige Leitfragen lauten: Wie veränderte sich das Verständnis von bürgerlicher hin zu einer demokratischen Öffentlichkeit? Was sind die Bedingungen für einen fairen öffentlichen Diskurs? Wer sind die Akteure in der demokratischen Öffentlichkeit, und welcher Wandel hat hier stattgefunden? Welche Möglichkeiten demokratischer Legitimation gibt es hinsichtlich neuer supranatonaler und globalisierter Öffentlichkeiten?
Vorgehen:
Die Seminararbeit setzt die Bereitschaft zu intensiver Lektüre bzw. inhaltlicher Vorbereitung voraus. Kurze Impulsreferate und bisweilen auch die Präsentation von Gruppenarbeitsergebnissen sollen die Seminardiskussion stimulieren.
Literatur:
- Dahrendorf, Ralf: Öffentlichkeit oder Die Not der schönen Tugenden, in: ders., Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München 1965, S. 327-374.
- Fraenkel, Ernst: Demokratie und öffentliche Meinung, in: ders., Deutschland und die westlichen Demokratien (1964), Stuttgart 1979, 7. Aufl., S. 131-154.
- Göhler, Gerhard (Hg.): Macht der Öffentlichkeit – Öffentlichkeit der Macht. Baden-Baden 1995.
- Habermas, Jürgen: Öffentlichkeit, in: ders., Kultur und Kritik. Verstreute Aufsätze, Frankfurt/M. 1973, S. 61-69.
- Hölscher, Lucian: Art. „Öffentlichkeit“ in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 6, Basel/Stuttgart 1984, S. 1134-1140.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Dieses Seminar wird mit einer unbenoteten Studienleistung abgeschlossen (4 LP); zusätzlich kann in dem Seminar eine Hausarbeit als Modulabschlussprüfung des AM 3 (weitere 4 LP; nur im B.A.-Hauptfach Politikwissenschaft) absolviert werden.
Studienleistungen (unbenotet):
Als zusätzliche Seminarleistung wird von jedem Teilnehmer ein Referat oder ein 4-5seitiger Essay zu einem Sitzungsthema erwartet
Prüfungsart: Hausarbeit
Bewertungsschema: benotet (RPO)
Umfang: ca. 12-15 Seiten
1. Abgabetermin: 28.02.2015
2. Abgabetermin: 31.03.2015
Abgabeort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Ausgabeort der bewerteten Prüfungsleistung gegen Empfangsbestätigung nach Eingabe der Noten in STiNE: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
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