Lehrende: Maike Reinerth
Veranstaltungsart:
Seminar/Übung
Anzeige im Stundenplan:
Gesch. d. Animation
Semesterwochenstunden:
4
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Weitere Informationen:
Die Anzahl der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich belegt wird.
Kommentare/ Inhalte:
Der Begriff der ‚Animation’ leitet sich vom Lateinischen animare ab, was soviel heißt wie ‚zum Leben erwecken’, ‚beseelen’. Gerade Ansätze zur filmischen Animation haben daher Konzepte wie die der Belebung, Bewegung oder Beseelung zu ihrem Kern gemacht. Ist aber die Illusion von Bewegung durch eine schnelle Abfolge von Einzelbildern nicht eigentlich kennzeichnend für alle Arten von moving pictures? Gibt es andere Charakteristika, durch die sich stattdessen das ‚Wesen der Animation’ bestimmen ließe? Und für welche medialen Formen jenseits des Films ist der Einsatz von Animation überhaupt von zentraler Bedeutung?
Bei genauem Hinsehen steckt das von der Medienwissenschaft lange vernachlässigte Themenfeld der Animation voller solcher spannenden Fragestellungen: Ist Animation Genre, Gattung oder Medium? Film, Bild oder Simulation? Kunst, Kommerz oder Kinderkram? Wann beginnt überhaupt eine Geschichte der animierten Bilder – mit den steinzeitlichen Höhlenmalereien? den ersten Comicstrips? der Erfindung des Films? oder gar erst im digitalen Zeitalter? Und welche Implikation hat die prinzipielle Transmedialität des Animierten für unser Nachdenken über und unser Erleben von Animation?
Lernziel:
Durch die Analyse medien- und technologiegeschichtlicher Entwicklungen, Produktions-, Rezeptions- und Anwendungskontexte sowie charakteristischer Ästhetik(en) und Themen von Animationen schult das Seminar grundlegende medienanalytische Fähigkeiten an einem transmedialen Beispielkorpus. Darüber hinaus werden Kenntnisse zu animationsspezifischen Wirkungspotenzialen sowie medienhistorischen Zusammenhängen vermittelt und medientheoretische Konzepte wie Genre, Gattung und Medium reflektiert.
Vorgehen:
Ausgehend von einem Fokus auf Animation in filmischen Formen spannt das Seminar einen Bogen von präkinematografischen Bewegtbild-Apparaturen wie dem Daumenkino oder dem Zoetrop über die schon früh etablierte Nähe von Animationsfilm und Comic bis hin zum Einsatz von Animation in aktuellen Computerspielen, Realfilmen oder Virtual-Reality-Umgebungen, um die (trans-)medialen Potenziale animierter Formen in den Blick zu nehmen.
Geplant ist, die Interessen des Plenums in das Seminarprogramm einzubeziehen sowie in Gastvorträgen zu speziellen Themen Experten zu Wort kommen zu lassen. Eine begleitende Übung ergänzt das Seminarprogramm in der Regel um Sichttermine und wird in Ausnahmefällen auch für Sonderveranstaltungen genutzt.
Literatur:
Erwin Feyersinger und Maike Sarah Reinerth (Hrsg.): Animationsfilm. Themenheft Montage AV. 22.2 (2013).
Maureen Furniss: Art in Motion: Animation Aesthetics. Sydney: John Libbey 1999.
Tze-Yue G. Hu: Frames of Anime. Culture And Image Building. Hongkong [u.a.]: Hongkong University Press 2010.
Maike Sarah Reinerth: „Animationsfilm“ und „Filmanalyse: The Green Wave,“ in: Filmwissenschaftliche Genreanalyse. Eine Einführung. Hrsg. von Markus Kuhn, Irina Scheidgen und Nicola Valeska Weber, S. 319–341. Berlin [u.a.]: De Gruyter 2013.
Maike Sarah Reinerth: „Animation – transgenerisch und intermedial,“ in: Transmediale Genre-Passagen. Hrsg. von Ivo Ritzer und Peter W. Schulze, S. 461–478. Berlin [u.a.]: Springer VS 2016.
Paul Wells: Understanding Animation. New York, NY [u.a.]: Routledge 1998.
Modulkürzel:
[muk-a2] [muk-a1] [muk-wb]
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Erwartet werden die kontinuierliche aktive Teilnahme an Seminar und Übung, die Übernahme eines Impulsreferats sowie das semesterbegleitende Anfertigen von 3 Diskussionspapieren (je 3–5 Seiten). Zur aktiven Teilnahme gehören insbesondere das Vor- und Nachbereiten der verbindlichen Seminarlektüre und das Bearbeiten kleinerer Projekt- und Hausaufgaben z.B. in Form so genannter ReaderCards.
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