Lehrende: Prof. Dr. Christine Hentschel; Prof. Dr. Susanne Krasmann
Veranstaltungsart:
Projektseminar
Anzeige im Stundenplan:
24-003.20
Semesterwochenstunden:
4
Credits:
11,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 15
Weitere Informationen:
M.A.-Internationale Kriminologie: Forschungsmodul
Kommentare/ Inhalte:
Der „Griff“ in die Zukunft ist stets ein ungewisser. Doch Gesellschaften haben immer auch Techniken entwickelt, um diese Ungewissheit zu zähmen, vom Orakel und der christlichen Vorhersehung bis hin zum Risikokalkül und der Spekulation in unserer Zeit.
Das Forschungsseminar nimmt gegenwärtige Techniken des Handhabbarmachens von Ungewissheit entlang von drei Achsen in den Blick, die auch die zu entwickelnden eigenen Projekte anleiten sollen.
Erstens: Welche Formen des Wissens oder der Wahrheit kommen in Techniken des Ungewissen zum Einsatz, und wie gestalten sie die Gegenwart im Lichte einer unsicheren Zukunft um? Dabei sind mathematisches Kalkül und Algorithmen genauso einschlägig wie Angstdystopien oder Propaganda.
Zweitens: In welchem zeitlichen Horizont wird die Zukunft in die Gegenwart eingearbeitet? Wie verhalten sich große Visionen zur Notwendigkeit, prompt zu reagieren und mit der Situation im Hier und Jetzt umzugehen?
Drittens: Welche Formen von Gesellschaft werden dabei entworfen? Was macht es für einen Unterschied, ob von Communities, Kollektiven, Nationen oder Schicksalsgemeinschaften die Rede ist? Welche Ansprüche und Anforderungen verbinden sich damit jeweils an die AdressatInnen, wer oder was wird ein- und ausgeschlossen?
Lernziel:
Entwicklung eines konzeptionell anspruchsvollen Forschungsdesigns zum Thema sowie Operationalisierung und Durchführung des Projektes.
Vorgehen:
Wir erarbeiten zunächst gemeinsam Schlüsselkonzepte (wie Ungewissheit, Unsicherheit, Zukunft, Prädiktion, Spekulation, Kollektivität), um im nächsten Schritt interessante Fragestellungen für einzelne Forschungsprojekte zu entwickeln, die im zweiten Semester umgesetzt werden. Die Arbeit an den Projekten erfolgt in Teams und kann die verschiedensten Themen ergründen – von den apokalyptischen Zukünften in rechtspopulistischen Kampagnen über Predictive Policing bis hin zur Zukunft der Stadt.
Dabei werden wir die Bandbreite qualitativer Methoden ausschöpfen (v.a. qualitative Interviews, Situational Analysis, Visual Methods, Ethnographie, Technografie, Diskursanalyse).
Literatur:
Wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungsart: Projektbericht
Bewertungsschema: benotet (RPO)
Abgabe der Projektberichte (im Studienbüro): 31. Mai 2018
Sitzungstermine: dienstags 24.10., 7.11., 21.11., 5.12., 19.12., 9.1., 16.1., 23.1.
Wochenendeinheiten: Samstag 16.12. und 13.1. (10 – 16:00)
Ausgabe der bewerteten Projektberichte: Studienbüro Sozialwisenschaften
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