Lehrende: Yves Müller
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Männlichkeiten
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 30
Weitere Informationen: ACHTUNG: Änderung des Wochentags! Die Übung von Herrn Müller findet nicht mittwochs, sondern donnerstags 10-12 Uhr in Raum Ü35-01055 statt!
Kommentare/ Inhalte: Kaum eine historische Arbeit kommt heute ohne die Benennung der Bedeutung der Kategorie Gender aus. Trotzdem bleibt Geschlecht oft merkwürdig unkonkret. Dies gilt insbesondere für das allzu Offensichtliche: Männlichkeitskonstruktionen und -ausprägungen im Nationalsozialismus. Schlagworte wie Kameradschaft, Satisfaktion, Männerbund, aber auch Devianz und Unterordnung bedürfen jedoch der Erklärung. In den einzelnen Sitzungen werden sowohl NS-Organisationen und Täter-Gruppen – SA, SS, Polizeibataillone – als auch Opfer-Gruppen – Homosexuelle, „Asoziale“, KZ-Häftlinge – nach Kriterien der historischen Männlichkeitenforschung betrachtet. Gleichzeitig soll die Entwicklung und der aktuelle Forschungsstand dargestellt werden. So reichen die Ansätze von einer sozialpsychologischen Perspektive (Klaus Theweleit: Männerphantasien) bis hin zur These der Radikalisierung der „Ganz normalen Männer“ (Christopher Browning). Gleichwohl soll der Blick geweitet werden: Wie kann die historische Männlichkeitenforschung beitragen, die Bedeutung der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ zu verstehen? Welchen Nutzen bieten die Körper- und Sexualitätengeschichte des Nationalsozialismus für die Erforschung von Männlichkeiten? Nutzen uns komparatistische Untersuchungen bei der Suche nach dem faschistischen Mann? Studienleistungen/Prüfungsleistungen: Regelmäßige Teilnahme, Sitzungsmoderation, Thesenpapier, Essay
Literatur: Anette Dietrich/Liljana Heise (Hg.): Männlichkeitskonstruktionen im Nationalsozialismus. Formen, Funktionen und Wirkungsmacht von Geschlechterkonstruktionen im Nationalsozialismus und ihre Reflexion in der pädagogischen Praxis, [], Frankfurt am Main 2013; Elke Frietsch/Christina Herkommer (Hg.): Nationalsozialismus und Geschlecht. Zur Politisierung und Ästhetisierung von Körper, „Rasse“ und Sexualität im „Dritten Reich“ und nach 1945, Bielefeld 2009
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Studienleistungen/Prüfungsleistungen: Regelmäßige Teilnahme, Sitzungsmoderation, Thesenpapier, Essay