Lehrende: Prof. Dr. Thorsten Logge
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: MT Performanz
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 30
Kommentare/ Inhalte: Das aus den Theaterwissenschaften kommende und über die Gender Studies erweiterte Konzept der Performativität hat sich inzwischen zu einem kulturwissenschaftlichen umbrella term entwickelt. Der methodisch-theoretische Import in die Geschichtswissenschaft wurde Anfang der 2000er Jahre u. a. in Hamburg vorangetrieben und erweiterte den analytischen Werkzeugkoffer von Historikerinnen und Historikern erheblich. Was aber ist "Performanz" oder "Performativität"? Und was können Historikerinnen und Historiker damit anfangen? Die Teilnehmenden nähern sich der Performanztheorie zunächst über den geschichtswissenschaftlichen Zuschnitt von Jürgen Martschukat und Steffen Patzold und vollziehen über Grundlagentexte u. a. von John L. Austin, Judith Butler und Erika Fischer-Lichte die Entwicklung des Theoriemodells nach. Anschließend werden methodische Konsequenzen für geschichtswissenschaftliches Arbeiten über Anwendungsbeispiele veranschaulicht und mögliche Erträge für eigene Arbeiten diskutiert.
Literatur: Jürgen Martschukat, Steffen Patzold: Geschichtswissenschaft und "performative turn". Eine Einführung in Fragestellungen, Konzepte und Literatur, in: Dies. (Hg.): Geschichtswissenschaft und "performative turn". Ritual, Inszenierung und Performanz vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Köln, Weimar, Wien 2003, S. 1-31. Doris Bachmann-Medick: Performative Turn, in: Dies.: Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften, Reinbek bei Hamburg 2014, S. 104-143. Erika Fischer-Lichte: Performativität. Eine EInführung. Bielefeld 2012.