Lehrende: Dr. Natalia Paula Besedovsky
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: SEM Spez. Soziologie
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 20
Weitere Informationen: M.A.-Soziologie: Profilmodul Spezielle Soziologien M.A.-Soziologie und ggf. weitere M.A.-Studiengänge: Wahlbereich
Kommentare/ Inhalte: Die Kritik an neoliberaler Politik mit umfassenden Privatisierungen von Immobilien, Staatsunternehmen, Energieversorgung und Infrastruktur weitet sich in jüngster Zeit zunehmend auch auf gegenwärtige Eigentumsverhältnisse aus. Denn spätestens seit der Finanzkrise 2007 und der anschließenden Bankenrettung ist klar, dass die Formel „privatizing gains and socializing losses“ (Engelen et al 2011) zu einer tragenden Säule des gegenwärtigen Kapitalismus geworden ist. Seit der Diskussion um die Vergesellschaftung von großen Immobilienunternehmen im Zuge der Bewegung „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ sowie verschiedener Initiativen zum Rückkauf von Energienetzen rücken nunmehr auch konkrete Sozialisierungsforderungen wieder in den Vordergrund. Aber auch angesichts des Klimawandels und anderen Nachhaltigkeitsproblematiken stellt sich die Frage, ob Lösungen, die auf privaten Investitionen basieren, wie etwa bei sustainable finance, die richtigen Ansätze darstellen. Dieses Seminar befasst sich kritisch-analytisch mit Fragen zur gesellschaftlichen Rolle verschiedener Arten von Eigentum. Dabei sollen verschiedene sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Eigentumsverhältnisse diskutiert werden. Insbesondere sollen die Rolle von Nationalstaaten, nationalem und internationalem Recht, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erörtert werden. Ziel ist es, die Bedeutung von Privateigentum im Kapitalismus, gegenwärtige Eigentumsverhältnisse sowie Logiken der Privatisierung und Sozialisierung (Davis 2012) sowohl empirisch als auch sozialtheoretisch zu beleuchten.
Lernziel:
Vorgehen: Das Seminar basiert auf der Diskussion der Texte und setzt somit gründliches und kritisches Lesen sowie aktive Teilnahme voraus. Am Anfang steht ein kurzer Input (15 min), der keine Zusammenfassung der Textstellen sein soll, sondern eine Erweiterung darstellen soll. Dies kann durch Lektüre und Vorstellung eines zusätzlichen dazu passenden Texts (oder Textabschnitts), aber auch in anderer kreativer Form geschehen. Zusätzlich entwickeln Sie für das Seminar diskussionsleitende Fragen und führen durch die Stunde. Corona-UPDATE: Statt ein normales Präsenzseminar mit Referaten abzuhalten, werden wir Anfangs Grundlagenliteratur lesen (mit kleineren Zoom-Einheiten und Q&A-Sessions). Später suchen Sie sich ein Thema mit Bezug zu Eigentum aus und entwickeln schrittweise und unter Anleitung einen Literaturbericht, eine Forschungsfrage und schließlich einen Text in Antragsformat, das dann in kleineren Gruppen diskutiert und ausführlich kommentiert wird. Dies zählt dann auch als Prüfungsleistung. Nähre Infos in Kürze per Stine-Email. Ich freue mich auf das virtuelle Experiment!
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Prüfungsart: Regelmäßige Teilnahme, Referat und Essay/Fallstudie (ca. 10-12) Bewertungsschema: RPO (benotet) , 6 Credits Abgabetermin: 15.09.2020 Abgabe: im Studienbüro Sozialwissenschaften, zusätzlich per Email: natalia.besedovsky@uni-hamburg.de