Lehrende: Timo Wiegand
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
24-402.20*
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
5,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 22
Anmeldegruppe: Sozialstruktur und Gesellschaftsanalyse
Weitere Informationen:
B.A.-Soziologie Hauptfach und
B.A.-Soziologie Nebenfach:
Basismodul 2 - Sozialstruktur und Gesellschaftsanalyse
B.A. Teilstudiengang Sozialwissenschaften (Lehramt): Soziale Strukturen
B.A. Ergänzungsfach Soziologie:
Sozialstruktur und Gesellschaftsanalyse
B.A. Studiengänge: Freier Wahlbereich
Kommentare/ Inhalte:
Online-Seminar (OpenOLAT Gruppe: https://www.openolat.uni-hamburg.de/url/BusinessGroup/89458044)
Das Werten und Bewerten von Dingen und Menschen ist ein omnipräsentes gesellschaftliches Phänomen. Nicht nur ökonomische Wettbewerbe, auch soziale Diskriminierungsphänomene und kulturelle Anerkennungsstrukturen bedürfen einer Markierung des Wertvollen in Abgrenzung zum Wertlosen. Dabei sind Unterscheidungen und darauf begründete Werturteile keine neuen Phänomene. Soziologisch handelt es sich um grundlegende Praktiken zur Koordinierung und Organisation von komplexen sozialen Gefügen. Als solche gehen sie zwangsläufig mit den jeweils geltenden Konkurrenz- und Machtverhältnissen genauso wie mit soziokulturellen Vorstellungen Hand in Hand. Legitime Unterscheidungen gründen letztlich in gesellschaftlich anerkannten Klassifikationen, nicht in vermeintlich objektiven Aussagen. In sozialen Kämpfen um Deutungsmacht entscheidet sich, welche Grenzziehungen akzeptabel und welche zu ächten sind. Auf der Basis von drei soziologischen Erklärungsansätzen geht das Seminar der Frage nach, welche Wertigkeiten heute in besonderer Weise gesellschaftlich legitim sind und welche Akteure in der Lage sind, sie durchzusetzen?
Lernziel:
Ziel des Seminars ist, die gesellschaftliche Bedeutung von Praktiken des Wertens und Bewertens nachzuvollziehen, legitime Wertmuster der Gegenwart zu identifizieren und soziologisch zu entschlüsseln? Der Fokus richtet sich dabei auf die Konstruktion ebenso wie die machtdurchdrungene Wirksamkeit gesellschaftlich gültiger Unterscheidungen.
Vorgehen:
Wegen der Corona-Pandemie und der Umstellung der akademischen Lehre, findet auch dieses Seminar als Online-Seminar statt. Im Sinne der Zugangsgerechtigkeit verfolgt es asynchrone Lehrmethoden. Eine seminareigene Gruppe in OpenOLAT (Gruppen ID: 89458044, Link: https://www.openolat.uni-hamburg.de/url/BusinessGroup/89458044) dient als zentrale Kommunikationsplattform. Hier wird auch die Seminarliteratur zum Download zur Verfügung gestellt. Alle Teilnehmenden bereiten diese wöchentlich durch das Verfassen von Kurzexzerpten (sog. Lesekarten) strukturiert auf und bearbeiten aktivierende Lektürefragen und exemplarische soziologische Problemstellungen. Auftauchende Probleme werden im systemeigenen Chat in fester Folge - aber nicht zwingend zeitlich synchron - erörtert und diskutiert. Ausgehend von Emile Durkheims und Marcel Mauss Klassifikationssoziologie widmen wir uns so Pierre Bourdieus Ansatz sozialer Distinktion sowie der Soziologie der Rechtfertigung von Luc Boltanski und Laurent Thévenot.
Literatur:
Krüger, A. K. und M. Reinhart (2016). "Wert, Werte und (Be)Wertungen. Eine erste begriffs- und prozesstheoretische Sondierung der aktuellen Soziologie der Bewertung." Berliner Journal für Soziolgie 26: 485-500.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungsleistung: Lesekarten, Lektüreaufgaben und Hausarbeit
Bewertungsschema: benotet
Abgabetermin: 30.09.2020
Studienleistungen: Lektüre der Seminarliteratur, Anfertigung von Lesekarten, Bearbeitung des begleitenden Seminarmaterial
Ausgabeort der bewerteten Prüfungsleistung (nach Eingabe der Noten in STiNE): Helpdesk Studienbüro Sozialwissenschaften/Sekretariat/Sprechstunde
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