Lehrende: Dr. Clemens Reichhold
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
SEM: Tocqueville
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
5,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 26
Anmeldegruppe: AG_NF_AM3/LA_VMPol
Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- B.A. Politikwissenschaft Nebenfach: AM3 - Politische Theorien und Ideengeschichte
- Master-Teilstudiengang Sozialwissenschaften (Lehramt): Vertiefungsmodul Politikwissenschaft oder Modul Sozialwissenschaftlicher Wahlschwerpunkt bzw. Wahlschwerpunkt Politikwissenschaft
- B.Sc. Geographie, Ergänzungsfach Politikwissenschaft: AM3 - Politische Theorien und Ideengeschichte oder Spezialisierungsphase
englischsprachige Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Tocqueville and the Political Economy of Democracy
Kommentare/ Inhalte:
Wie bleiben moderne Demokratien stabil? Warum entwickeln sich einige zu populistischen Autokratien, während in anderen die Bürgerbeteiligung jeden Führerkult untergräbt? Können ausgerechnet die USA hierbei ein Vorbild sein? Und welche Rolle spielt dabei der Kapitalismus? Wie wirkt sich etwa die Umwälzung von Produktionsformen oder eine Ethik der ökonomischen Selbstverantwortung auf die politische Ordnung aus? Alexis de Tocqueville (1805-1859) gilt heute als klassischer Theoretiker der Demokratie und ihrer Gefährdungen. Im Seminar wird es darum gehen eine Facette seines Denkens zu beleuchten, die in der Rezeption bislang kaum eine Rolle spielte: die politische Ökonomie. Sein theoretisches Interesse für die Ökonomie der Demokratie entstand dabei parallel zu bürgerlichen Kämpfen gegen das Ancien Régime zwischen 1789 und 1848, der Frühindustrialisierung und den Vorboten der Arbeiterbewegung. Die Frage nach der Stabilität der Demokratie führte Tocqueville so zu den Zusammenhängen zwischen Ökonomie, Gesellschaft und Politik, die im Blickwinkel von Spezialdisziplinen häufig verschwinden.
Lernziel:
Ziel des Seminars ist die Erarbeitung von Grundbegriffen und Erklärungsansätzen von Tocquevilles politik-ökonomischer Theorie der Demokratie, die über verschiedene Schriften seines Werkes verstreut ist. Voraussetzung dafür ist ein Verständnis von politik-ökonomischem Denken als konflikthafte Auseinandersetzung um gesellschaftliche Ordnung, wie sie Tocqueville mit den Anhängern der Ideen eines „utopischen Kapitalismus“ (Rosanvallon) ebenso wie mit den Frühsozialisten führte. Es wird daher im Seminar deshalb zum einen darum gehen Tocquevilles Verständnis von Demokratie anhand seiner Ideen von Bürgerschaft, Staat oder Regierung aber auch anhand von Ideen wie Wohlfahrt, Arbeitsteilung und Kapital zu erschließen. Der Zusammenhang dieser Ideen soll zum anderen deutlich werden anhand ihrer Situierung in den Auseinandersetzungen um die sozialen, ökonomischen und politischen Verhältnisse zwischen 1789 und 1848.
Vorgehen:
Der erste Teil des Seminars widmet sich der epistemischen Grundlagen von Tocquevilles politischer Ökonomie: seinem Wissenschaftsverständnis und der vergleichend-historischen Anlage seiner theoretischen Perspektive. Daran schließt sich die Auseinandersetzung mit Passagen aus seinen Hauptwerken. Zuletzt werden kleinere Publikationen über die Armenfrage oder den Kolonialismus analysiert. Die Arbeitsweise sieht die Übernahme eines Online-Referats, das Pflegen eines Wikis und das Verfassen einer Hausarbeit vor. Der Austausch in unterschiedlichen Formaten findet vor allem über die Plattform MS Teams statt. Einen entsprechenden Einladungslink erhalten Sie vor der ersten Sitzung vom Dozenten per Mail.
Literatur:
wird noch bekannt gegeben
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungsart: Hausarbeit
Bewertungsschema: benotet (RPO)
Umfang: 15 Seiten
Abgabetermin: 15.09.2020
Abgabeort: Studienbüro Sozialwissenschaften
Studienleistungen (unbenotet):
Übernahme eines Referats, eine Literatur/Quellenrecherche
Ausgabeort der bewerteten Prüfungsleistung (gegen Empfangsbestätigung nach Eingabe der Noten in STiNE): Studienbüro Sozialwissenschaften
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