24-102.15 Theorien des Gesellschaftsvertrags und ihre Kritik [Teilpräsenz]

Lehrende: Veronika Detel

Veranstaltungsart: Lektürekurs

Anzeige im Stundenplan: BM2: LK Social Contr

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 23

Anmeldegruppe: AG_BM2 (neu, ab WiSe 13/14)

Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- B.A. Politikwissenschaft (Hauptfach): Basismodul 2 - Politische Theorien und Ideengeschichte
- B.A.-Nebenfach Osteuropastudien (FSB ab WiSe 2016/17): OESt 2 - Grundlagen der Osteuropastudien
- B.Sc. Volkswirtschaftslehre (FSB ab WiSe 2016/17), Ergänzungsfach Politische Theorien und Ideengeschichte: Basismodul 2 - Politische Theorien und Ideengeschichte

englischsprachige Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Social Contract Theory and its Critiques

Kommentare/ Inhalte:
Was bedeutet individuelle Freiheit, was ist legitime staatliche Herrschaft und wie lässt sich ihr Verhältnis zueinander denken? Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelten drei Klassiker politischen Denkens - Hobbes, Locke und Rousseau - politische Theorien, die die wissenschaftlichen, rechtlichen und politischen Debatten über diese Fragen langfristig prägen sollten. Sie entwickelten nicht nur Begründungen von Herrschaft, die sich grundlegend von denen der Vormoderne unterschieden, sondern hatten auch großen Einfluss auf moderne Begriffe und Konzeptionen wie Recht, Freiheit, Souveränität oder Eigentum.

Ein Großteil des Seminars widmet sich den politischen Theorien dieser drei Autoren und diskutiert ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ihre historische wie aktuelle Bedeutung. Im letzten Drittel der Veranstaltung liegt der Fokus auf Vertragsdenken und seiner Kritik im 20. Jahrhundert. Dabei diskutieren wir drei prominente AutorInnen, die auf unterschiedliche Weise auf die Figur des Gesellschaftsvertrags zurückgriffen, um eine Theorie der Gerechtigkeit (Rawls), der Geschlechterverhältnisse (Pateman) oder rassistischer Unterdrückung (Mills) zu entwickeln.

Lernziel:
- Erwerb grundlegender wissenschaftlicher Lese- und Schreibkompetenzen
- Kritische Analyse und Vergleich politiktheoretischer Argumente, Thesen und Theorien
- Grundlegende Kenntnisse über die Theorien des Gesellschaftsvertrages und ihre Bedeutung für wissenschaftliche und politische Debatten der Vergangenheit und Gegenwart

Vorgehen:
Die Teilnehmenden bereiten zu jeder Sitzung einen Textausschnitt vor, der dann gemeinsam analysiert und diskutiert wird. Durch die drei benoteten Exzerpte und den schriftlichen Input entwickeln die Teilnehmenden erste wissenschaftliche Schreibkompetenzen. Die Beteiligung an einem Seminarprotokoll sorgt für eine Dokumentation der gemeinsamen Auseinandersetzung.

Durch die digitale Lehre ergeben sich in diesem Semester einige Besonderheiten:

• Die erste Sitzung findet am 5.11. online statt. Dieser Termin dient zum ersten Kennenlernen, zur Besprechung von Seminarplan und Organisatorischem sowie zur Klärung von Fragen. Sie erhalten am ersten Tag der Vorlesungszeit (2.11.) eine Einladungs-Email mit Zugangslink. Bitte prüfen Sie zu Beginn der Vorlesungszeit unbedingt Ihr StiNe-Postfach.
  
• Auch die anderen Sitzungen müssen aufgrund der aktuellen Umstände meist online durchgeführt werden. Das Seminar ist komplett digital studierbar. In der dritten und neunten Woche des Semesters können Präsenzsitzungen stattfinden.
  
• Als Plattform für Video-Calls und Kursmaterial nutzt die Veranstaltung Microsoft Teams. Teams hat den Vorteil, dass es Telefon- und Videofunktionen, Dateiablagen und ein Forum integriert. Dadurch lassen sich asynchrone (z.B. schriftlicher Austausch) und synchrone (z.B.Video-Diskussion, Video-Gruppenarbeit) Elemente auf einer Plattform verbinden. Informationen zur Anmeldung erhalten Sie zu Beginn der Vorlesungszeit.
  
• Bei Fragen zur digitalen Barrierefreiheit können Sie mich jederzeit kontaktieren.
  

Literatur:
Die Grundlagentexte (davon einige auf Englisch) und eine ergänzende Liste mit Sekundärliteratur können zu Beginn des Seminars heruntergeladen werden. Zur Vorbereitung können Sie folgende Literatur verwenden:

• Becker, Michael (2010): Klassische und moderne politische Philosophie. In: Lauth, Hans-Joachim/ Wagner, Christian: Politikwissenschaft: Eine Einführung, Stuttgart: UTB, S.162-193, insbesondere Kap. 2.2 Die politische Philosophie des Gesellschaftsvertrags und die (Grenzen der) Volkssouveränität.
  
• Koller, Peter (1986): Theorien des Sozialkontrakts als Rechtfertigungsmodelle politischer Institutionen. In: Kern, Lucian/Müller, Hans-Peter (Hrsg.): Gerechtigkeit, Diskurs oder Markt? Die neuen Ansätze in der Vertragstheorie. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 7-34. 
  
• Llanque, Marcus (2008): Politische Ideengeschichte: ein Gewebe politischer Diskurse, München: Oldenbourg, S. 1-11 (Einleitung).
  

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungsart: Textanalyse
Die Teilnehmenden verfassen im Verlauf der Vorlesungszeit drei Exzerpte von 3-4 Seiten zu einem Sitzungstermin ihrer Wahl. 

Bewertungsschema: benotet (RPO)
Abgabeort: Lehrende

Abgabe der letzten Textanalyse spätestens bis zum 18.02.2021 bei der Dozentin.
Eine Wiederholung von mit "nicht ausreichend" bewerteten Textanalysen ist veranstaltungsbegleitend möglich.

Studienleistungen (unbenotet):

• engagierte und regelmäßige Teilnahme
  
• Beteiligung an einem schriftlichen Input
  
• Beteiligung an einem Seminarprotokoll (Nennung von Themen und Diskussionspunkten der Sitzung sowie kurze Reflexion über Erkenntnisse, Bezüge zur bisherigen Lektüre und offene oder weiterführende Fragen)