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Lehrende: Daniel Häuser
Veranstaltungsart:
Lektürekurs
Anzeige im Stundenplan:
BM2: LK Locke
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 24
Anmeldegruppe: AG_BM2 (neu, ab WiSe 13/14)
Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- B.A. Politikwissenschaft (Hauptfach): Basismodul 2 - Politische Theorien und Ideengeschichte
- B.A.-Nebenfach Osteuropastudien (FSB ab WiSe 2016/17): OESt 2 - Grundlagen der Osteuropastudien
- B.Sc. Volkswirtschaftslehre (FSB ab WiSe 2016/17), Ergänzungsfach Politische Theorien und Ideengeschichte: Basismodul 2 - Politische Theorien und Ideengeschichte
Dieser Kurs ist nicht für den Wahlbereich geöffnet.
englische Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: John Locke’s Political Thought - His "Second Treatise of Government"
Kommentare/ Inhalte:
John Locke gilt als Vordenker des Liberalismus, der modernen Demokratie, des Säkularismus, der Lehre der Gewaltenteilung und der rights of men. Seine Theorie des Gesellschaftsvertrags ist in modifizierter Form bis heute eine der zentralen Begründungsstrategien staatlicher Legitimität. In diesen Hinsichten gilt Locke als bedeutender Kritiker autoritärer Herrschaftsformen und religiös abgeleiteter absoluter Machtansprüche. Neo-Lockeanische Positionen prägen darüber hinaus viele theoretische Diskussionen bis heute und bilden eine wichtige und ununterbrochene Traditionslinie. Lockes politisches Werk ist aber auch deshalb bedeutend, weil kaum ein anderer Theoretiker solch direkten und unübersehbaren Einfluss auf die historische Entwicklung geübt hat wie Locke. Die Vorstellungen der britischen und amerikanischen Revolutionäre, über Umwegen aber auch dier französischen, wurden maßgeblich von lockeanischem Gedankengut geprägt. Insbesondere in den angelsächsichen politischen Systemen ist diese Prägung auch heute noch klar erkennbar.
Diese Wirkmächtigkeit lässt sich dabei nur zum Teil auf die Überzeugungskraft seiner Argumente zurückführen, zum Teil aber auch darauf, dass es Locke gelungen ist, in progressiven Kreisen bereits etablierte Positionen auf einprägsame Weise auf dene Punkt zu bringen. Damit soll nicht gesagt sein, dass Lockes Einfluss stets positiv zu bewerten ist. Lockeanische Argumente dienten unter anderem auch der Rechtfertigung europäischer kolonialer Expansion und dieser Umstand ist kein Zufall, sondern in bestimmten Aspekten von Lockes politischer Theorie angelegt. Und auch der zeitgenössische Lockeanismus deckt ein breites Spektrum politischer Position ab, von denen nicht alle als progressiv angesehen werden können. An der Auseinandersetzung mit Locke führt also kein Weg vorbei.
In diesem Lektürekurs werden wir uns in erster Linie mit Lockes politischem Hauptwerk, der Zweiten Abhandlung über die Regierung, beschäftigen, die wir uns vollständig erarbeiten werden. Falls wir gut vorankommen werden wir darüber hinaus zentrale Stellen aus Lockes ebenfalls einflussreichen Schriften über Bildung und religiöse Toleranz lesen.
Lernziel:
In diesem Lektürekurs soll zum einen wissenschaftliches Handwerkszeug vermittelt und zum anderen ein Überblick über John Lockes politische Theorie gewonnen werden. Locke ist im Vergleich mit vielen anderen historisch bedeutsamen politischen Denkern ein recht zugänglicher Autor, dessen Schriften immer auch ein breiteres Publikum adressieren. In dieser Hinsicht eignet sich sein Werk besonders für einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit den Klassikern der politischen Theorie. Auf der anderen Seite macht Lockes Stil es uns häufig nicht leicht zu verstehen, wie genau seine Argumente funktionieren sollen. Die systematische Rekonstruktion seiner Argumente wird daher im Mittelpunkt des Seminars stehen. Die verständliche schriftliche Darstellung komplexer Gedankengänge wird dann anhand mehrerer Testanalysen geübt.
Vorgehen:
Im Mittelpunkt des Seminars wird die gemeinsame Diskussion der Schriften Lockes stehen. Diese werden wir zwar auf Deutsch besprechen, aber im englischen Original lesen. Sie erhalten von mir zu jeder Sitzung einige vorbereitende Lektürefragen, die Ihnen helfen sollen, sich den Text zu erschließen. Die Bearbeitung dieser Fragen ist optional und wird nicht überprüft, in den Sitzungen werden wir diese dann aber gemeinsam durchgehen.
Bei Fragen, die sich vorher in Bezug auf diesen Lektürekurs ergeben könnten, sowie zur Vereinbarung von online-Sprechstunden erreichen Sie mich per Mail unter: daniel.haeuser[at]uni-hamburg.de.
Literatur:
Zur Einführung empfehle ich den Eintrag zu John Locke in der Stanford Encyclopedia of Philosophy. Dieser bietet einen guten Überblick, der zweite Abschnitt ist dabei für unsere Zwecke weniger relevant:
https://plato.stanford.edu/entries/locke/
Ich werde Ihnen alles benötigte Material über STiNE zur Verfügung stellen. Falls Sie sich dennoch eine Ausgabe des Second Treatise kaufen möchten, ist Ihnen die Wahl der Textedition freigestellt. Da der Text recht kleinteilig untergliedert ist, spielen die Seitenzahlen keine große Rolle.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Prüfungsart: Textanalysen
Im Laufe des Semesters müssen vier kurze Textanalysen (~3 Seiten) angefertigt werden. Gegenstand der Analysen ist die Textgrundlage der nächsten Sitzung, einzureichen sind diese bis Mitternacht am Tag vor der Sitzung. Genaueres zu den inhaltlichen Anforderungen an diese Textanalysen erfahren Sie in der ersten Sitzung. Die Modulnote ergibt sich aus dem Mittel der drei besten eingereichten Textanalysen.
Bewertungsschema: benotet (RPO)
Abgabemodus: Die Textanalysen sind bis zum Abend vor dem Tag der Sitzung als PDF zu schicken an: daniel.haeuser[at]uni-hamburg.de.
Abgabe der letzten Textanalyse spätestens bis zum 26.01.2021 beim Dozenten.
Eine Wiederholung von mit "nicht ausreichend" bewerteten Textanalysen ist veranstaltungsbegleitend möglich.
Studienleistungen (unbenotet):
Die gründliche Vorbereitung aller Sitzungen und die aktive Teilnahme werden vorausgesetzt. Gegebenenfalls heißt dies, dass beispielsweise kleinere Rechercheaufgabe im Seminar vergeben werden. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse der Textanalysen im Seminar kurz vorgestellt werden.
Ausgabeort der bewerteten Prüfungsleistung (gegen Empfangsbestätigung nach Eingabe der Noten in STiNE): Sprechstunde des Lehrenden
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