Lehrende: Prof. Dr. Matthias Basedau
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Covid-19 und Gewalt
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
5,0
Unterrichtssprache:
Englisch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 26
Anmeldegruppe: AG_NF_AM1/LA_VMPol
Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- B.A. Politikwissenschaft Nebenfach: AM1 - Regieren in politischen Mehrebenensystemen
- Master-Teilstudiengang Sozialwissenschaften (Lehramt): Vertiefungsmodul Politikwissenschaft oder Modul Sozialwissenschaftlicher Wahlschwerpunkt bzw. Wahlschwerpunkt Politikwissenschaft
- B.Sc. Geographie, Ergänzungsfach Politikwissenschaft: AM1 - Regieren in politischen Mehrebenensystemen oder Spezialisierungsphase
Dieses Seminar ist nicht für den Wahlbereich geöffnet.
englische Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Covid-19 and Violent Conflict in the Global South
Kommentare/ Inhalte:
Im Frühjahr 2020, zu Beginn der Covid-19-Pandemie, warnten Entscheidungsträger wie der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, oder der Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, dass die Pandemie zu Gewaltkonflikten führen könnte. Besonders gefährdet seien bereits fragile Staaten im Globalen Süden, nicht zuletzt in Afrika.
Das Seminar möchte diesen Zusammenhang genauer untersuchen. Auf welche Weise kann die Covid-19-Pandemie zu Gewaltkonflikten führen? Welche Effekte haben sich bereits materialisiert? Welche anderen Faktoren müssen für den Zusammenhang mitbedacht werden? Wie verhalten sich Pandemien zu anderen Konfliktursachen? Und: Welche Schlussfolgerungen können wir aus der Analyse des Zusammenhangs ziehen? Wie können Pandemie bedingte Konflikte in der Zukunft verhindert werden und welche Schlussfolgerungen gibt es für die Konfliktbearbeitung allgemein?
Lernziel:
Die Veranstaltung verfolgt vor allem die folgenden Hauptziele:
Erstens sollen die Studierenden lernen, welche Zusammenhänge zwischen einer Naturkatastrophe wie der Covid-19-Pandemie und gewaltsamen Konflikten bestehen. Dabei ist insbesondere wichtig, dass solche Zusammenhänge in der Regel indirekt sind und entsprechende Mechanismen von Kontextfaktoren abhängig sind.
Zweitens soll eingeübt werden, theoretische Annahmen bzw. Hypothesen auf konkrete Fälle anzuwenden und damit wissenschaftliche Fallanalysen einzuüben.
Drittens soll anhand der Konfliktanalyse ein Verständnis entwickelt werden, wie Ursachenanalysen zur Entwicklung der Konfliktbearbeitung verwendet werden können. Dies gilt sowohl für die Prävention von möglichen Konflikten als auch Managment bereits manifester (gewaltsamer) Konflikte
Vorgehen:
Die Veranstaltung ist in folgende Blöcke gegliedert:
Der erste Block widmet sich begrifflichen Grundlagen (Pandemie, Konflikt, Konfliktursachen etc.) und allgemeinen theoretischen Ansätzen sowie generellen Untersuchungen zu Zusammenhänge, die über viele Fälle hinweg Zusammenhänge aufdecken wollen.
Der zweite Block besteht aus der konkreten Analyse von ausgesuchten Fallstudien. Diese Fallstudien werden v.a. in Afrika zu finden sein. Es werden voraussichtlich aber auch andere Fälle aus anderen Regionen zur Untersuchung herangezogen. Die Analyse der Fallstudien erfolgt auf Grundlage eines Analyserasters, das auf Grundlage von Block1 entwickelt wird.
Der dritte und abschließende Block nimmt eine vergleichende Perspektive ein und versucht daraus, Schlussfolgerungen für Ursachen und Zusammenhänge sowie geeeignete Strategien der Konfliktbearbeitung zu finden.
Die Studierenden engagieren sich v.a. in den Fallanalysen und erstellen auf deren Grundlage eine Hausarbeit.
Literatur:
- Basedau, Matthias & Mora Deitch. 2020. “Pandemic Fallout: Will the Coronavirus Lead to More Violent Conflict in Africa?.” GIGA In brief, available at: https://www.giga-hamburg.de/en/news/pandemic-fallout-will-the-coronavirus-lead-to-more-violent-conflict-in-africa/
- Dixon, Jefferey. 2009. “What Causes Civil Wars? Integrating Quantitative Research Findings.” International Studies Review 11 (4): 707-735.
- Eizenga, Daniel. 2019. “Long Term Trends across Security and Development in the Sahel.” West African Papers 25, OECD Publishing, Paris.
- Evans, Richard. 1988. “Epidemics and Revolutions: Cholera in Nineteenth-Century Europe.” Past & Present 120 (1): 123-146.
- Gonzalez-Torres, Ada & Elena Esposito. 2020. “Epidemics and Conflict: Evidence from the Ebola Outbreak in Western Africa.” SSRN, available at: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3544606 (accessed 20 April 2020).
- Haer, Roos van der & Leila Demarest. 2020. “COVID-19 in Africa: Turning a Health Crisis into a Human Security Threat? Peace Economics, Peace Science and Public Policy 26 (3): 20200032, https://doi.org/10.1515/peps-2020-0032
- Maeda, Justin M. & John N. Nkengasong. 2021. “The Puzzle of the COVID-19 Pandemic in Africa. More Data Are Needed to Understand the Determinants of the COVID-19 Pandemic Across Africa.” Science 371 (6524): 27-28.
- Mehrl, Marius & Paul W. Thurner. 2021. “The Effect of the Covid-19 Pandemic on Global Armed Conflict: Early Evidence.” Political Studies Review 19 (2): 286-293.
- Moyer, Jonathan D. & Oliver Kaplan. 2020. “Will the Coronavirus Fuel Conflict?.” Foreign Policy, available at: https://foreignpolicy.com/2020/07/06/coronavirus-pandemic-fuel-conflict-fragile-states-economy-food-prices/
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Dieses Seminar kann nur mit einer Prüfung abgeschlossen werden.
Modulprüfung:
Prüfungsart: Hausarbeit
Bewertungsschema: benotet (RPO)
Umfang: 15-18 Seiten (inklusive Deckblatt und Anhang)
Abgabetermin: 28.02.2022
Abgabemodus: E-mail an den Dozenten
Studienleistungen (unbenotet):
Die Studierenden beteiligen sich an einer Fallanalyse, die in einer Präsentation vorgestellt wird.
Ausgabeort der bewerteten Prüfungsleistung (gegen Empfangsbestätigung nach Eingabe der Noten in STiNE): Sprechstunde des Lehrenden
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