24-907.31 Journalismus macht Schule - Begleitforschung zum Projekt [Teilpräsenz]

Veranstaltungsdetails
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Lehrende: Prof. Dr. Volker Lilienthal

Veranstaltungsart: Projektseminar

Anzeige im Stundenplan: M7: Jour.machtSchule

Semesterwochenstunden: 3

Credits: 8,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 16

Anmeldegruppe: Anmeldegruppe Modul 7

Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- M.A. Journalistik und Kommunikationswissenschaft (FSB 2020): Modul 7: Wissenschaftlich-journalistische Projektwerkstatt

englische Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Journalism, School and Media Literacy

Kommentare/ Inhalte:
Medienkompetenz ist erklärtes Lernziel in den Lehrplänen deutscher Schulen. Auch in Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ist es Konsens, dass die Medienkompetenz junger Menschen (media literacy) eine basale Voraussetzung ist, um mit Medien selbstbestimmt umgehen zu können.

Dabei stehen in der Debatte zwei Aspekte im Vordergrund: a) die Schutzwirkung, die von Medienkompetenz ausgeht. Wer gute Medieninhalte von potenziell schädlichen ("Fake News", Hate Speech, Cyber-Mobbing, Influencing, Propaganda) unterscheiden kann, ist imstande, eine verträgliche Medienselektion zum eigenen Vorteil vorzunehmen (Resilienz). b) Daneben - und bislang weniger stark beachtet - geht es um die Bereicherung des eigenen Lebens durch Medieninhalte, die die persönliche Wahrnehmung erweitern. Es geht um die Orientierungsleistung und den Wissenserwerb, der mittels der Rezeption von Journalismus möglich ist (enrichment).

Als Akteure bei der Entwicklung von Medienkompetenz lassen sich die Schulen, medienpädagogische Initiativen, die Landesmedienanstalten und neuerdings auch Journalistinnen und Journalisten identifizieren. Viele Lehrkräfte in den Schulen sind aber überfordert, eine qualifizierte Medienbildung ihrer Schülerinnen und Schüler zu etablieren. Stets gehen die sog. Hauptfächer vor. Hieraus ergibt sich ein Bedarf an Unterstützung durch Journalistinnen und Journalisten.

"Zeitung in der Schule" - solche Angebote gibt es schon seit Jahrzehnten. Seit etwa fünf Jahren hat sich zusätzlich eine Graswurzelbewegung von Journalistinnen und Journalisten etabliert, die sich als Gesprächspartner im medienkundlichen Unterricht anbieten. Dort erläutern sie die eigene Arbeitsweise und die Aufgabe von Journalismus in der freien Gesellschaft. Sie begegnen grassierenden Vorurteilen und Verschwörungslegenden, wonach Medien die Unwahrheit verbreiteten und von fremden Mächten gesteuert seien ("Lügenpresse"). Zudem beantworten sie die Fragen der Schülerinnen und Schüler, die sich sehr häufig auf die neuen digitalen Medientypen (Social Media) und die damit verbundenen Probleme (Hate Speech, "Fake News" usw.) beziehen.

In Gestalt von "Journalismus macht Schule" (JMS) hat sich mittlerweile eine bundesweite Interessenvertretung gebildet (https://journalismus-macht-schule.org/). Unter diesem Dach haben sich mehrere Landesinitiativen zusammengefunden. In dieser Projektwerkstatt interessiert uns, wie sie arbeiten, welche (zusätzlichen) Kompetenzen Journalistinnen und Journalisten brauchen, um mit Schülerinnen und Schülern in einen produktiven Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu kommen, welche Effekte eintreten und woran es liegt, wenn die Medienkompetenz nicht oder kaum verbessert wird. Im Sinne beratender Begleitforschung will diese Projektwerkstatt Vorschläge für eine bessere Praxis der Förderung von Media Literacy im Unterricht erarbeiten. Adressaten sind Journalistinnen und Journalisten, Lehrkräfte und eben Schülerinnen und Schüler. Das beschriebene Feld wurde wissenschaftlich bislang nicht erforscht - wir betreten also Neuland.Empirisch untersucht wird das das JMS-Regionalprojekt für Hamburg und Schleswig-Holstein. Es wurde 2020 von der Gesellschaft für Medienkultur und Qualitätsjournalismus gem. UG (unter Leitung des Dozenten dieser Veranstaltung) gestartet und vermittelt seither Schulbesuche von Journalistinnen und Journalisten in beiden Bundesländern. Zum Arbeitsprogramm gehört auch die nötige Qualifizierung von Medienmitarbeitenden für das ehrenamtliche Engagement. Siehe Link: https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/professuren/lilienthal/ueber-uns/aktuelles/210413-journalismus-macht-schule.html

Lernziel:
- Auseinandersetzung mit Medienkompetenzförderung als neuer Teilaufgabe der journalistischen Profession
- Praxisbezogene Anwendung der erlernten Kompetenzen empirischer Forschung auf ein neuartiges Interaktionsfeld (vor allem standardisierte Umfrage und Experteninterviews, auch Konversationsanalyse)
- Analytisches Vermögen, die Interessen, Kompetenzen und Limitationen unterschiedlicher Akteure (Journalistinnen und Journalisten, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen) zu beschreiben und Vorschläge zur Verbesserung der Interaktion zu formulieren (Evaluation)
- Die eigenen Forschungsergebnisse lesbar zusammenfassen und zu geplanten Publikationen (Paper usw.) beitragen

Vorgehen:
- Die Studierenden machen sich mit den Konzepten für Medienkompetenzförderung (Lehrpläne usw.) vertraut und lernen derzeit praktizierte Modelle (Unterrichtsreihen, JMS, Reporterfabrik, #UseTheNews) kennen.
- Sie sichten die bisherige Forschung zum Thema und berichten darüber im Seminar.
- Sie werten eine standardisierte Umfrage unter Personen aus, die schon an Unterrichtsgesprächen über Medien und Journalismus teilgenommen haben.
- Sie analysieren aufgezeichnete Schulbesuche und beschreiben Faktoren gelingender oder misslingender Kommunikation.
- Sie entwickeln Leitfäden für Experteninterviews mit Journalistinnen und Journalisten, Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, führen und transkribieren die Interviews selbstständig und werten sie ausgerichtet an vorher definierten Forschungsfragen aus.
- Sie liefern Beiträge zu erstmaligen wissenschaftlichen Publikationen über das neue Interaktionsfeld Medienkompetenzförderung durch Journalistinnen und Journalisten.

Hinweis: Die ersten beiden Sitzungen finden möglicherweise digital statt.

Literatur:
- Craig, R. (Hrsg.) (2020): Navigating the news: a guide to understanding journalism, New York/Bern/Berlin/Brussels/Vienna/Oxford/Warsaw: Peter Lang
- Hasebrink, U./Hölig, S./Wunderlich, L. (2021): #UseTheNews. Studie zur Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener in der digitalen Medienwelt. Hamburg: Verlag Hans-Bredow-Institut, April 2021 (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts | Projektergebnisse Nr. 55). DOI: https://doi.org/10.21241/ssoar.72822
- Himmelrath, A./Schmengler, J. (2018): Fake News – ein Handbuch für Schule und Unterricht. Bern: Hep
- Gensing, P. (2019): Fakten gegen Fakenews. Oder: Der Kampf um die Demokratie. Berlin: Duden-Verlag
- Hohlfeld, R./Harnischmacher, M./Heinke, E./Lehner, L. S./Sengl, M. (Hrsg.) (2020): Fake News und Desinformation. Herausforderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung. Baden-Baden: Nomos
- Köhler, T. (2020): Fake-News, Framing, Fact-Checking: Nachrichten im digitalen Zeitalter - ein Handbuch, transcript: Bielefeld
- Kyriakidou, M. und Cushion, St. (2021): Journalistic Responses to Misinformation, in: Tumber, H. und Waisbord, S. (Hrsg.): The Routledge Companion to Media Disinformation and Populism. London: Routledge, S. 529-537

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
A. Modulprüfung:
Prüfungsart: Projektbericht im Umfang von ca. 6.000 Wörtern, ggf. auch eine journalistische Publikation
Abgabeort bzw. -modus: digital als DOC an kirsten.cassau[at]uni-hamburg.de
Prüfungstermin: 15. Februar 2022, 12.00 Uhr. Teilabgaben vorher, um den Projektfortschritt erkennen zu können
Ausgabe der Prüfungsleistungen: per Mail vom Lehrenden

B. Studienleistungen:
- Aktive Teilnahme und Mitwirkung bei der Planung und Erstellung des Projekts
- Übernahme von Präsentationen, Diskussionsleitung, Experteninterviews führen, Handreichungen für Schulbesuche kuratieren, Forschungsmaterialien und Ergebnisberichte redigieren

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Di, 12. Okt. 2021 11:15 14:00 Digital: Zoom Prof. Dr. Volker Lilienthal
2 Di, 19. Okt. 2021 11:15 14:00 Digital: Zoom Prof. Dr. Volker Lilienthal
3 Di, 26. Okt. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
4 Di, 2. Nov. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
5 Di, 9. Nov. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
6 Di, 16. Nov. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
7 Di, 23. Nov. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
8 Di, 30. Nov. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
9 Di, 7. Dez. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
10 Di, 14. Dez. 2021 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
11 Di, 4. Jan. 2022 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
12 Di, 11. Jan. 2022 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
13 Di, 18. Jan. 2022 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
14 Di, 25. Jan. 2022 11:15 14:00 VMP 9 A315 Prof. Dr. Volker Lilienthal
Prüfungen im Rahmen von Modulen
Modul (Startsemester)/ Kurs Prüfung Datum Lehrende Bestehens­pflicht
24-905 Modul 5: Journalismusforschung (WiSe 14/15) / 24-905.21 [FSB 2014]  Journalismus macht Schule - Begleitforschung zum Projekt [Teilpräsenz] 7  Projektbericht k.Terminbuchung Prof. Dr. Volker Lilienthal Ja
24-907 Modul 7: Wissenschaftlich-journalistische Projektwerkstatt (WiSe 21/22) / 24-907.31  Journalismus macht Schule - Begleitforschung zum Projekt [Teilpräsenz] 1  Projektbericht k.Terminbuchung Prof. Dr. Volker Lilienthal Ja
24-910 Modul 10: Wissenschaftliche Projektwerkstatt (WiSe 15/16) / 24-910.11 [FSB 2014]  Journalismus macht Schule - Begleitforschung zum Projekt [Teilpräsenz] 7  Projektbericht k.Terminbuchung Prof. Dr. Volker Lilienthal Ja
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende Pflicht
1. Projektbericht k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
Lehrende
Prof. Dr. Volker Lilienthal