Lehrende: Prof. Dr. Ulla Kypta
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL Hanse
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 50
Kommentare/ Inhalte: Im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit arbeiteten in Nordeuropa zahlreiche Kaufleute und Städte zusammen, um den Handel zu fördern und ihre Interessen gemeinsam durchzusetzen. Diese Kooperation ist heute unter den Namen „Hanse“ bekannt und berühmt. Die hansische Gemeinschaft der Städte nimmt in der europäischen Geschichte eine besondere Rolle ein: Hier schlossen sich selbständige politische Einheiten zusammen, die es ohne eine Zentralgewalt, ohne Verfassung und ohne gemeinsames Budget schafften, jahrhundertelang ihre Politik untereinander abzustimmen und in wichtigen Fragen zusammenzuarbeiten. Hansische Kaufleute verbanden den weiten Wirtschaftsraum von Flandern im Westen bis Novgorod im Osten, von Island im Norden bis Krakau im Süden. Städte und Kaufleute im Norden des Heiligen Römischen Reiches kooperierten in Wirtschaft und Politik ungefähr vom 14. bis ins 17. Jahrhundert. Die Vorlesung diskutiert zum einen, wie die hansische Kooperation funktionierte, wie sie entstand und sich über die Zeit veränderte. Zum anderen wird die Welt vorgestellt, in der diese Kooperation stattfand, das heißt das nördliche Europa des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In dieser Zeit expandierte der europäische Handel in den Indischen Ozean und den Atlantik, die modernen Staaten entstanden, die katholische Kirche wurde von der Reformation erschüttert. Auch diese wichtigen Veränderungen der europäischen Geschichte rücken aus der Perspektive der Geschichte hansischer Kooperation in den Blick.
Literatur: Rolf Hammel-Kiesow, Die Hanse, München 6. Aufl. 2021. Stephan Selzer, Die mittelalterliche Hanse, Darmstadt 2010.
