Lehrende: Dr. Barbara Müller Graumann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL KG Mystik
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 91
Kommentare/ Inhalte: Traditioneller Weise wird Mystik als cognitio Dei experimentalis, also als auf Erfahrung gründende Gotteserkenntnis definiert (Dinzelbacher). In diversen mittelalterlich-religiösen Milieus wurde gerade dieser Zugang zum Göttlichen ganz besonders gepflegt und entsprechend auch oft beschrieben. Dabei zeugen die überkommenen Texte und Traditionen von unterschiedlichen mystischen Erfahrungen und Konzepten: Von höchstintellektuellen, wie etwa bei Meister Eckhart, bis hin zu emotional-ekstatischen, wie etwa bei Mechthild von Magdeburg. Auffälliger Weise verbinden sich die mystische Praxis und mystische Literatur oft mit Frauen. In unterschiedlichen aktuellen Diskursen interessieren mystische Konzepte heute insbesondere aufgrund ihres Fokus auf Einheit und unmittelbarem, persönlichem Gotteserleben – in Abgrenzung von einer institutionell vermittelten Pflege der Gottesbeziehung (was an den historischen Texten allerdings zu überprüfen ist!). In der Vorlesung wird einleitend über den Begriff und das Konzept von Mystik reflektiert. Hauptsächlich wird es um Vertreterinnen und Vertreter mystischen Christentums in der Zeit von ca. 600 bis 1500 gehen. Berücksichtigt werden dabei schwerpunktmäßig westliche Traditionen, mit Blick aber auch auf ostkirchliche Phänomene, wie z.B. den Hesychasmus auf dem Athos.
Literatur: Peter Dinzelbacher, Deutsche und niederländische Mystik des Mittelalters. Ein Studienbuch, Berlin 2012. Volker Leppin, Geschichte des mittelalterlichen Christentums, Tübingen 2012. Weitere Literatur wird im Verlauf der Vorlesung genannt.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Studium Generale/Freier Studienanteil (Lehramt): In dieser Lehrveranstaltung ist verpflichtend eine Studienleistung zu erbringen. Insgesamt erhalten Sie 3 Leistungspunkte. Die Art der Studienleistung wird zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben (üblich sind Protokolle, Essays etc.).