Lehrende: Dr. Christiane Krause
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Ü KG Vulgata
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Kommentare/ Inhalte: Das Danielbuch enthält neben den apokalyptischen Teilen auch novellenartige Partien, die in Spätantike und Mittelalter eine breite Wirkungsgeschichte entfalteten, wie die Erzählung von den drei Männern im Feuerofen, vom Gastmahl des Königs Belsazar (Balthasar in der Vulgata) und von Daniel in der Löwengrube. Mit der Erzählung von Susanna oder von Bel und dem Drachen hat das Buch zudem in den griechischen Fassungen Erweiterungen erfahren, die sich im hebräisch-aramäischen Text nicht finden. Hieronymus sah sich bei der Übertragung ins Lateinische zum einen vor die Frage gestellt, welche der kursierenden griechischen Fassungen er seiner Übersetzung der zusätzlichen Teile zugrunde legen sollte, zum anderen musste er begründen, weshalb die rein griechisch überlieferten Partien auch Teil der heiligen lateinischen Schrift sein sollten. Damit führt uns die Beschäftigung mit dem lateinischen Danielbuch mitten hinein in die Diskussion, die im lateinischsprachigen Westen über die Stellung und Gewichtung der verschiedenenTextfassungen und ihrer Kanonizität geführt wurde. Neben der lateinischen Lektüre ausgewähler Partien (und Wiederholung grammatischer Phänomene) kann die Übung sich je nach Interesse der Teilnehmenden auch mit diesen Diskussionen und mit Hieronymus‘ Danielkommentar beschäftigen. Voraussetzung: Lateinkenntnisse
Literatur: Der lateinische Text wird als Scan zur Verfügung gestellt. Die Übersetzung kann bei der StaBi als ebook über den Volltextzugang verwendet werden. (Hieronymus, Biblia sacra vulgata Lateinisch-Deutsch Bd IV, hg A. Beriger, W-W. Ehlers, M. Fieger, De Gruyter Berlin/Boston 2018)
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Studium Generale/Freier Studienanteil (Lehramt): In dieser Lehrveranstaltung ist verpflichtend eine Studienleistung zu erbringen. Insgesamt erhalten Sie 3 Leistungspunkte. Die Art der Studienleistung wird zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben (üblich sind Protokolle, Essays etc.).