55-01.211.416 Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen II (T/P)

Lehrende: Prof. Dr. Birgit Recki

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan:

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 4,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 25

Kontingentschema: Phil_Standard_WS1415

Weitere Informationen:
Für den erfolgreichen Besuch dieser Veranstaltung im Rahmen des Fachspezifischen Wahbereichs werden 4 LP angerechnet.

Bitte beachten Sie, dass diese Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie als Online-Veranstaltung beginnt.

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Kommentare/ Inhalte:
Der Mensch ist das animal symbolicum. Diese Formulierung prägt Ernst Cassirer in seinem Essay on Man/Versuch über den Menschen 1944, in dem er für ein amerikanisches Publikum eine konzise Einführung in die „Philosophie der symbolischen Formen“ gibt, die er in den drei Bänden dieses Titels und etwa einem Dutzend begleitender Master-Essays in dem langen Jahrzehnt zwischen 1920 und 1933 entwickelt hat. Im Sommersemester 2020 habe ich mit Blick auf die ungewohnten Anforderungen eines ersten Semesters mit digitalem Studienbetrieb das ursprünglich geplante Seminarprogramm zurückgestellt zugunsten der gemeinsamen Lektüre des Essay on Man. In diesem Semester soll nun das zurückgestellte Seminarprogramm zum Zuge kommen.

Der Ausdruck „symbolische Form“, den Cassirer geprägt hat, bewegt sich auf deutlich höherem Generalisierungsniveau, als wir das nach unserem alltäglichen Sprachgebrauch vermuten würden: Symbolische Formen sind hier nicht einzelne Gegenstände mit symbolischer Bedeutung – sondern die Sphären der produktiven gesellschaftlichen Gestaltung, in denen das System der Kultur besteht. Cassirer untersucht deren Formen und Leistungen exemplarisch an der Sprache, an Mythos und Religion, an der Wissenschaft, an der Technik. Und er verbindet mit seiner Untersuchung die These, dass die Kultur die Sphäre der Bedeutung und der menschlichen Freiheit sei: Jeder Akt der Symbolisierung ist ein Akt der Befreiung vom bloß passiven Eindruck zum aktiven Ausdruck.    

Im Seminar werden neben ausgewählten Passagen aus den drei Bänden der „Philosophie der symbolischen Formen“  ergänzend einige Aufsätze (über Sprache, Mythos, Kunst und Technik) behandelt. Wer im Sommersemester teilgenommen hat, hat nun eine gute Grundlage, auf der sich die Kenntnis von Cassirers symboltheoretisch fundierter Philosophie der Kultur im Studium der basalen Texte vertiefen lässt – wer jetzt einsteigen möchte, wendet sich direkt den Texten zu, die schon im Sommersemester auf dem Plan standen.  

Vorbereitende Lektüre:

Birgit Recki: Cassirer [reihe grundwissen], Stuttgart 2013 

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Studienleistungen:

• aktive Teilnahme
  
• sorgfältige Vor-/Nachbereitung der Seminarsitzung
  
• weitere Studienleistungen werden ggf. am Anfang der Veranstaltung bekannt gegeben
  

• Hausarbeit (o.ä.)