55-01.211.405 Die Philosophie von G.W. Leibniz (T)

Lehrende: Prof. Dr. Stephan Schmid

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan:

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 4,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 25

Kontingentschema: Phil_Standard_WS1415

Weitere Informationen:
Für den erfolgreichen Besuch dieser Veranstaltung im Rahmen des Fachspezifischen Wahbereichs werden 4 LP angerechnet.

Bitte beachten Sie, dass diese Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie als Online-Veranstaltung beginnt.

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Kommentare/ Inhalte:
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) genießt einen zweifelhaften Ruf: Den einen gilt er als herausragender Logiker und Mathematiker, dem wir die erste Theorie möglicher Welten und die Infinitesimalrechnung zu verdanken haben. Anderen ist er ein Beispiel für eine ungezügelte spekulative Metaphysik, der zufolge die Welt aus einer wohl koordinierten Ansammlung immaterieller Substanzen (so genannter „Monaden“) besteht, in der es keine echte kausale Interaktion gibt, sondern alles wie in einem optimal konstruierten Uhrwerk aufgrund einer von Gott eingerichteten prästabilierten Harmonie abläuft. Doch wie unterschiedlich diese Aspekte erscheinen mögen und wie verschieden sie aus zeitgenössischer Perspektive beurteilt werden, Leibniz hielt sie alle für Aspekte eines umfassenden philosophischen Systems, an dem er Zeit seines Lebens gearbeitet hat.

Dieses System, so meinte Leibniz, liefert eine Antwort auf alle großen Fragen, welche die Philosophie bis anhin umgetrieben hat: Was ist Materie? Was ist Zeit? Was ist der Geist? Wie erlauben es uns kognitive Fähigkeiten, uns auf Gegenstände zu beziehen und diese zu erkennen? Was ist Freiheit? Was ist Kontingenz? Wie lässt sich Gottes Gerechtigkeit mit dem Übel dieser Welt vereinbaren? – Und vor allem: Wie hängen alle diese verschiedenen Aspekte der Wirklichkeit zusammen?

In dem Hauptseminar wollen wir Leibniz’ beeindruckendes philosophisches System auskundschaften und anhand einer Diskussion verschiedener Texte aus den 1670er Jahren bis zu seinem Lebensende 1716 verstehen, wie Leibniz diesen vielen verschiedenen Fragen mit seinem monumentalen Theoriegebäude begegnen wollte.

(Da sehr viel Sekundärliteratur zu Leibniz sowie einige moderne Übersetzungen von Leibniz’ vielen Texten nur auf Englisch vorliegen, wird von den Teilnehmenden erwartet, dass sie zur Lektüre englischer Texte bereit sind.)

Das Hauptseminar wird digitale stattfinden. Die angemeldeten Teilnehmenden werden vor Semesterbeginn über das genaue digitale Format informiert.

Literatur:
Leibniz, Gottfried Wilhelm, Philosophical Essays, ed. & trans. by R. Ariew & D. Garber, Indianapolis: Hackett 1989.

Jolley, Nicholas: Leibniz, London: Routledge 2005.

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Studienleistungen:

• aktive Teilnahme
  
• sorgfältige Vor-/Nachbereitung der Seminarsitzung
  
• weitere Studienleistungen werden ggf. am Anfang der Veranstaltung bekannt gegeben
  

• Hausarbeit (o.ä.)