Lehrende: Prof. Dr. Almut Peukert
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Sorgearbeit i. Krise
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 15
Kommentare/ Inhalte:
Die unter dem Begriff Care-Krise seit längerem diskutierten gesellschaftlichen Herausforderungen und Probleme werden spätestens seit den massiven Veränderungen und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie besonders sichtbar. Die bislang eher unsichtbare – jetzt als ‚kritisch‘ oder ‚systemrelevant‘ gerahmte – Infrastruktur verweist im Wesentlichen (aber nicht nur) auf un-/bezahlte Carearbeit, die nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet wird. Deutlich wird die Verwobenheit von sozialstaatlicher Ausgestaltung (Elterngeld, Bildungs- und Betreuungsangebote wie Kita und Schule), Arbeitsmarkt und Familie dann, wenn eine dieser zentralen Säulen wegfällt. Bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, aber auch errungende Erfolge auf dem Weg zu Gleichberechtigung werden sichtbar und stehen gleichzeitig zur Diskussion. Im Seminar erforschen und diskutieren wir, wie Carearbeit vor und in der Krise gesellschaftlich geteilt wurde bzw. wird und welche innerfamilialen Dynamiken und Ungleichheiten zu beobachten sind. Dazu werden wir uns in den ersten Sitzungen theoretische und empirische Grundlagen zum Thema geschlechterdifferenzierende Sorgearbeit erarbeiten und anschließend in Einzel- oder Gruppenprojekten zu verschiedenen, selbst gewählten Unterthemen ein soziologisches „nosing around“ betreiben.
Der überwiegende Teil des Seminars wird digital zur angegeben Uhrzeit stattfinden. Zur Themen- und Gruppenfindung und als Abschlusssitzung sind Präsenztermine – sofern möglich – angedacht. Voraussichtlich werden das sein: Donnerstag, 19.11., 26.11.2020 und 18.2.2021.
Vorgehen:
Teaching Policy
Didaktisch lebt die Veranstaltung von der interaktiven Teilnahme und Teilhabe der Studierenden – allerdings unter erschwerten Bedingungen durch die überwiegend digitale Kommunikationsform. Für gemeinsames Lehren und Lernen sind nicht nur die wissenschaftlichen Inhalte des Kurses relevant, sondern auch, wie wir als Teilnehmende zusammenarbeiten wollen. Deshalb sehe ich mich als Lehrende in der Verantwortung, für ein respektvolles und möglichst diskriminierungs“freies“ Klima zu sorgen. Meine Teaching Policy ist, die Lehre so partizipativ und inklusiv wie möglich zu gestalten. Mein Ziel ist es, ein Lernumfeld zu schaffen, das fördernd und unterstützend für alle Menschen ist – unabhängig von ihren Geschlechtern, ihrer sozialen Herkunft, ihren rassifizierten Zuschreibungen, egal ob sie eher introvertiert, extrovertiert oder ganz anders sind. Damit geht einher, dass ich mich über konstruktives Feedback und Rückmeldungen zu meiner Lehre freue.
Literatur:
Zur Einführung in das Thema empfehle ich das illustrierte Video zu Arbeit & Geschlecht: https://youtu.be/wncuKIXIe6U
Allgemeine Literaturhinweise:
Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit/Theobald, Hildegard (Hg.) (2014), Sorge: Arbeit, Verhältnisse, Regime, Baden-Baden.
Binder, Beate/Bischoff, Christine/Endter, Cordula (2019), Care: Praktiken und Politiken der Fürsorge. Ethnographische und geschlechtertheoretische Perspektiven, Leverkusen.
Williams, Fiona (2018), Care: Intersections of scales, inequalities and crises, Current Sociology, Jg. 66, H. 4, S. 547–561.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Hausarbeit, basierend auf den Ergebnissen der (empirischen) Einzel-/Gruppenarbeiten
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