24-008.21 Teachers, Preachers, Friends and Cops – Polizei als Institution und kulturelle Figur [digital]

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Nils Schuhmacher

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: Profilseminar B1

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 25

Weitere Informationen:
M.A. Internationale Kriminologie: Profilmodul Spezielle Kriminologien
M.A. Internationale Kriminologie und ggf. weitere M.A.-Studiengänge: Wahlbereich

Kommentare/ Inhalte:
‚Polizei‘ ist eine Institution, ein Prinzip und eine kulturelle Figur. 

Sie fungiert als eine zentrale gesellschaftliche Organisation der Gewährleistung und Herstellung von Sicherheit und Ordnung. Ihr Handeln umfasst ein breites Feld an Aufgaben, welches von Gefahrenabwehr und Strafverfolgung über Strafvorbeugung bis zur Hilfeleistung reicht. Damit agiert sie in einem Bereich mehr oder weniger unlösbarer sozialer Probleme. Zugleich folgt polizeiliches Handeln Lösungserwartungen und es drücken sich in ihm  gesellschaftliche Leitvorstellungen darüber aus, was eine gute und stabile Ordnung ausmacht. Die Polizei ist somit nicht nur Akteurin der Ordnung und Gegenspielerin vielfältiger Formen von Unordnung. Sie ist auch eine populärkulturell aufgegriffene Figur, an der sich Ideen des Wünschenswerten, der Lebensführung, der Bewahrung und der Veränderung von Gesellschaft festmachen.

Ausgehend von diesen drei Bezugspunkten widmet sich das Seminar den Ambivalenzen und Spannungsfeldern polizeilicher Ordnungsbildung im Namen des Guten und der Gerechtigkeit. Diese finden sich zum einen innerhalb der Institution, wo die Grenzen und Notwendigkeiten des eigenen Handelns abgesteckt werden. Sie finden sich zum anderen im Austausch der Institution mit ihrer Umwelt, wo polizeiliches Handeln auf Kritik oder auf andere Ordnungsvorstellungen trifft.die Inhalte an, die in Ihrer Lehrveranstaltung behandelt werden sollen.

Lernziel:
Vertieftes Verständnis 

·      der institutionellen Logiken polizeilichen Handelns und der Rolle der Polizei im Kontext normativer Ordnungsbildung, 

·      der innerinstitutionellen und gesellschaftlichen Spannungslinien polizeilichen Handelns 

·      theoretischer Ansätze einer „Kritik der Polizei“

Vorgehen:
Das Seminar gliedert sich in drei thematische Blöcke, in den Blöcken 2 und 3 werden wir an konkreten Beispielen arbeiten. 

1. Genese der Polizei: a) Polizei als Ordnung und Modus der Regierung, b) Polizei als Institution

2. Spannungsfelder polizeilichen Handelns: a) Polizeiarbeit als „edgework“ und „Drecksarbeit“, b) Polizeiarbeit als Profiling verdächtiger Gruppen, c) Polizeiarbeit  als abweichendes Verhalten, d) Diskurs polizeilicher Gewalt und Gewalt gegen die Polizei, e) Ausweitung polizeilicher Handlungsbefugnisse und proaktives Polizieren, f) „Defund the Police“

3. Polizei als kulturelle Figur: Repräsentationen und Wahrnehmungen der Polizei in der Populärkultur mit Bezug auf die unter 2 genannten Themenfelder. 

Es wird keine Referate geben. Wir werden stattdessen mit Kurz-Statements arbeiten, die zu jeder Sitzung zu verfassen sind und in wechselnder Besetzung als diskussionsgenerierender Input vorgestellt werden. 

Das Seminar wird nach jetzigem Stand komplett oder in Teilen digital stattfinden. Sofern Präsenz-Lehre möglich ist, wird der Seminarplan entsprechend angepasst (etwa um Exkursionen). 
Unsere Arbeitsplattform ist in jedem Fall openOlat. Dort werden die Basismaterialien und Statements eingestellt. 
Ggf. wird auch ein padlet eingerichtet. 
 

Literatur:
Erste Literaturhinweise: 

Jobard, F. (2013); Zur politischen Theorie der Polizei. In: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung, 13 (1), 65-77.

Loick, D. (Hg.) (2018): Kritik der Polizei. Frankfurt a.M. 

Rancière, J. (2002): Das Unrecht: Politik und Polizei. In: Ders.: Das Unvernehmen. Politik und Philosophie. Frankfurt a.M. Suhrkamp, S. 33-54.

Reemtsma J.-P. (2003): Organisationen mit Gewaltlizenz. Ein zivilisatorisches Grundproblem, in: Herrnkind, M./Scheerer, S. (Hg.): Die Polizei als Organisation mit Gewaltlizenz. Möglichkeiten und Grenzen der Kontrolle, Hamburg, 7- 23. 

Zum-Bruch, E. (2019): Polizeiliche pro-organisationale Devianz. Eine Typologie. Wiesbaden.

Seminarplan, Literaturliste und Basisliteratur liegen eine Woche vor Beginn des Seminars vor. 

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Erwartet wird (als Voraussetzung zur Erbringung der Prüfungsleistung)

a) Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit in Form von Teilnahme an den Sitzungen, Beschäftigung mit dem Basismaterial und Erstellung eines kurzen Statements in den einzelnen Sitzungen,

b) Übernahme eines diskussionsgenerierenden Inputs (kein Referat!) 

c)  Anfertigung eines Sitzungsprotokolls (je nach Größe des Seminars halbe Sitzung).


Die Prüfungsleistung (benotet) besteht in der Anfertigung einer Hausarbeit (12-15 Seiten) zu einem vorab zu besprechenden Teilaspekt des Seminarthemas.  

Abgabetermin: 30.9.2021

 

Abgabe und kommentierte Ausgabe der Prüfungsleistungen: digital/per Mail (offenes Format)

Besprechung: Zoom/telefonisch

 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Di, 6. Apr. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
2 Di, 13. Apr. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
3 Di, 20. Apr. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
4 Di, 27. Apr. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
5 Di, 4. Mai 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
6 Di, 11. Mai 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
7 Di, 18. Mai 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
8 Di, 25. Mai 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
9 Di, 1. Jun. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
10 Di, 8. Jun. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
11 Di, 15. Jun. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
12 Di, 22. Jun. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
13 Di, 29. Jun. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
14 Di, 6. Jul. 2021 12:15 13:45 Nils Schuhmacher
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende Pflicht
1. Hausarbeit k.Terminbuchung Ja
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Lehrende
Nils Schuhmacher