Lehrende: Prof. Dr. Jan Baumbach
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: ESM - VL
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50
Kommentare/ Inhalte: In diesem Modul werden die Grundlagen der System-Biologie und ihre Wandlung zur System-Medizin behandelt. Der Fokus liegt hierbei auf bioinformatischen Methoden zur Analyse von großen molekularbiologischen Datensätzen. Es werden vorwiegend folgende Inhalte behandelt: · OMICS Daten und ihre Verfügbarkeit · Ziele der Präzisions- und der Personalisierten Medizin · Komplexe Krankheiten (Krebs, Multiple Sklerose, …) · Einführung in Biostatistik · Netzwerk-Medizin · Krebsgenomik und Identifizierung relevanter Mutationen zur Behandlungsoptimierung · Nicht-invasive Diagnostik von Krankheiten in der Atemluft · Identifikation von Pathomechanismen von Krankheiten · Patientenstratifizierung · Drug-Target- und Biomarker-Discovery · Subtypisierung von Krankheiten anhand komplexer molekularer Biomarker · Drug Repositioning · Privacy und Maschinelles Lernen / Künstliche Intelligenz In den Übungen werden teils durch kleinere Programmieraufgaben (zumeist in Python) die praktischen Probleme mit echten Daten sowie entsprechende Lösungsansätze vertieft.
Lernziel: Nach Absolvieren des Moduls sind die Teilnehmer mit system-medizinischen Methoden zur Analyse komplexer Erkrankungen vertraut und können diese auf konkrete Beispiele anwenden. Sie können grundlegende systembiologische Konzepte und Anwendungen von omics-Technologien in der krankheits-orientierten Grundlagenforschung bewerten und anhand aktueller Literatur einordnen. Sie verstehen die Paradigmen der personalisierten Medizin, der Präzisionsmedizin, und der Systemmedizin. Die Teilnehmer haben die Grundlagen von Genotyp/Phänotyp -Relationen und tiefergehende Kenntnisse zu genetischen und epigenetischen Faktoren der Krankheitsentwicklung verstanden. Dieses Wissen erlaubt es den Teilnehmern für praktische Anwendungen wie beispielsweise der Klassifikation von Patienten anhand systemischer Krankheitsmerkmale, passende informatische Methoden auszuwählen und zielgerichtet anzuwenden. Die Teilnehmer erhalten einen soliden Überblick zu aktuellen Entwicklungen, die ihnen erlaubt, daten-getrieben vielversprechende Behandlungsmethoden vorzuschlagen, sowie Hypothesen zu generieren, die zur Entwicklung verbesserter Therapien auf Grundlage von Molekulardaten beitragen.