Lehrende: Dr. Markus Patberg
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
24-206.11
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
10 | 25
Weitere Informationen:
Verwendbar in folgenden Studiengängen bzw. Modulen:
- M.A. Politikwissenschaft (FSB ab WiSe 2014/15): Modul Internationale Politische Theorie (IPT 1)
- M.A. Politikwissenschaft (FSB WiSe 2013/14): Profilmodul
- Masterstudiengänge der Fakultät WiSo: Wahlbereich
englische Übersetzung des Lehrveranstaltungstitels: Exit Politics: Secession, Withdrawal, Disintegration
Kommentare/ Inhalte:
In den vergangenen Jahren lassen sich zunehmend Formen von Exit-Politik beobachten. Unterschiedliche Kollektive dringen darauf, politische Ordnungen zu verlassen oder Formen internationaler Integration rückgängig zu machen. Die Beispiele reichen von Sezessionsbestrebungen subnationaler Einheiten, etwa in Schottland oder Katalonien, über die Kontestation internationaler Institutionen und Abkommen durch Staaten, zum Beispiel durch Austritte aus dem Internationalen Strafgerichtshof oder Boykotte des Globalen Migrationspakts, bis hin zur partiellen Desintegration des supranationalen Gemeinwesens der Europäischen Union, wie im Fall von Brexit. Dieses forschungsorientierte Seminar befasst sich mit diesen Entwicklungen aus der Sicht der Internationalen Politischen Theorie (IPT), wobei das Augenmerk auf den normativen Problemen liegt, die durch Exit-Politik aufgeworfen werden. Fragen, um die es dabei gehen soll, sind u.a.: Unter welchen Voraussetzungen kann es legitim sein, sich von staatlichen Gemeinwesen abzuspalten? Wann, wenn überhaupt, sollten sich Staaten internationalem Recht widersetzen dürfen? Ist demokratischer Unilateralismus ein angemessenes Prinzip für Austritte aus multilateralen Ordnungen? Inwiefern lassen sich die Konflikte zwischen individuellen Rechten und kollektiver Selbstbestimmung, die bei Austritten aus internationalen Institutionen entstehen können, auflösen?
Lernziel:
- Verständnis normativer Schlüsselprobleme, die im Kontext von Exit-Politik auftreten
- Kenntnis zentraler Theorien der Legitimität von Sezession, Austritt und Desintegration
- Fähigkeiten der Rekonstruktion, Analyse und Bewertung von IPT-Literatur
- Eigenständige Entwicklung von Argumenten und Produktion von Texten in der IPT
Vorgehen:
Die Seminarliteratur wird zum Download bereitgestellt. Die wichtigste Arbeitsform ist die gemeinsame Diskussion im Plenum. Zu jeder Sitzung verfassen ein oder mehrere Teilnehmer*innen ein Positionspapier (5-6 Seiten), das auf die Seminarlektüre eingeht und ein schlüssiges Argument in Bezug auf ein bestimmtes, durch den Text aufgeworfenes Problem liefert. Diese Papiere dienen als Grundlage für Präsentationen. Von den Vortragenden wird erwartet, dass sie eine führende Rolle in der anschließenden Diskussion übernehmen.
Literatur:
Der Seminarplan wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt (STiNE). Erste Orientierung zum Phänomen der Exit-Politik bietet:
Walter, Stefanie (2020): The Mass Politics of International Disintegration. CIS Working Paper No. 105, June 2020. Center for Comparative and International Studies. Zürich.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Leistungsanforderungen:
- FSB WiSe 14/15 (Masterzulassung ab 2014), Modul Internationale Politische Theorie (IPT1): Studienleistungen (siehe A) und ggf. Hausarbeit (siehe B)
- FSB WiSe 13/14 (Masterzulassung 2013), Profilmodul: Studienleistungen (siehe A) und Hausarbeit (siehe B)
- Wahlbereich: Studienleistungen (siehe A)
A) Studienleistungen (unbenotet):
Lektüre der Texte, aktive Teilnahme an der Diskussion, Verfassen eines Positionspapiers (Essay), Präsentation
B) Modulteilprüfung FSB WiSe 13/14 und WiSe 14/15:
Prüfungsart: Hausarbeit
Bewertungsschema: benotet (RPO)
Umfang: 5000-6500 Wörter
Abgabetermin: 07.03.2022
Abgabeort: per E-Mail an den Dozentenn
Ausgabeort der bewerteten Prüfungsleistung (gegen Empfangsbestätigung nach Eingabe der Noten in STiNE: bitte beim Lehrenden erfragen
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