Lehrende: Laura Lüth
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Staat und Geschlecht
Semesterwochenstunden: 4
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 51
Anmeldegruppe: BA-Seminare SP Soziologie
Kommentare/ Inhalte: Im Alltag begegnet uns „der Staat“ auf vielfältige Weise: als demokratische Wahl, als BAFÖG oder Hartz IV mit verpflichtenden Terminen beim Amt, als Arbeitgeber, als alljährliche Steuererklärung oder in (Uni)Form der Polizei. Diese Beispiele machen schnell deutlich, dass soziale und politische Rechte eine stratifizierende Wirkung haben: Einige dürfen wählen, andere nicht, für manche gilt Regelstudienzeit, für andere nicht, einige zahlen weniger, andere mehr Steuern. In dem Vertiefungsseminar „Staat und Geschlecht im flexiblen Kapitalismus“ soll der Frage nachgegangen werden, was „der Staat“ mit sozialer Ungleichheit, Klasse und Geschlecht zu tun hat. Wie hängt der moderne, demokratische Nationalstaat historisch mit der Entstehung des Kapitalismus zusammen? Was haben Geschlechterbeziehungen damit zu tun? Und welche Rolle spielt der (Wohlfahrts-)Staat für den Kapitalismus heute? Im ersten Teil des Seminars werden verschiedene Theorien von Staatlichkeit vorgestellt. Ausgehend von Max Webers (1980) Konzeption des modernen, „rationalen“ Staates, beschäftigen wir uns vor allem mit neo-marxistischen und post-strukturalistischen Theorien. Anhand feministischer Perspektiven sollen sich die Teilnehmer*innen ein soziologisches Verständnis von Staatlichkeit und Geschlechterverhältnissen erarbeiten. Auf Grundlage dieser Theorien werden im zweiten Teil des Seminars aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und soziologische Debatten diskutiert, beispielsweise zur Ausweitung von LGBT*Q Rechten, Elternschaft und Gleichstellungspolitik, zu Antifeminismus oder Rechtspopulismus.
Literatur: Literatur, Lernmaterialien und Links befinden sich im Kurs "Staat und Geschlecht im flexiblen Kapitalismus“ auf OpenOLAT.
