Lehrende: Julia Franziska Maria Böcker; Kristina Tonn
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: 96-2.03
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 6 | 20
Weitere Informationen: Modul 2 Normative Fragen in der Friedens- und Sicherheitsforschung Prüfung: Bestanden / Nicht bestanden Diese Lehrveranstaltung ist für alle Studierenden des Masterstudiengangs "Peace and Security Studies" (egal ob für die ein- oder zweijährige Variante) geöffnet. Voraussetzung für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist das Erscheinen zur ersten Sitzung. Bei Nichterscheinen verfällt der Platz und wird für Nachrücker freigegeben
Kommentare/ Inhalte: Findet durch einen Staat systematische Gewalt statt, dann ist dies nicht nur für die individuellen Opfer eine traumatische Erfahrung, sondern belastet schlimmstenfalls ganze Gesellschaften schwer, und das über viele Jahrzehnte. Dies legen beispielsweise die Folgen der gewaltbelasteten deutschen Geschichte nahe und zeigt sich auch jetzt schon am Krieg in der Ukraine. Unter der Überschrift “Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit” werden in der Konfliktbearbeitung ganz unterschiedliche Wege erfasst, mit der Aufarbeitung von Systemunrecht hin zu einem Versöhnungsprozess umzugehen. Dabei lassen sich politische Maßnahmen und juristische Instrumente, aber auch eine persönlich-psychologische Ebene und eine gesellschaftliche Dimension erkennen. Das Thema „Dealing with the Past“ hat für viele Themenfelder der Friedens- und Konfliktforschung eine große Bedeutung. Denn die Aufarbeitung massiven Systemunrechts in (post-) konflikthaften Gesellschaften ist nicht nur juristisch relevant, sondern mindestens genauso friedens- und sicherheitspolitisch interessant sowie fu¨r friedens- und milita¨rethische Abwa¨gungen bedeutsam.
Lernziel: Die Blocklehrveranstaltung hat zum Ziel, in einem gemeinsamen Lernprozess eine interdisziplinäre Annäherung an das komplexe Thema zu ermöglichen. Die wesentlichen Fragestellungen können an eigenen und ausgewählten Fallbeispielen reflektiert werden. Dabei soll unter Berücksichtigung der Verschiedenheiten der Erfahrungen, Länder und Erinnerungskulturen die Verantwortung im Mittelpunkt stehen – des Einzelnen, der Gesellschaften sowie der Staaten und Institutionen. Die Teilnehmenden ko¨nnen ein Bewusstsein fu¨r eine no¨tige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit entwickeln und unterschiedliche Wege der historischen Aufarbeitung kennen lernen.
Vorgehen: Interaktives, von der Erfahrung und der Mitarbeit der Studierenden geprägtes Seminar • Erfahrungsberichte und Fallbeispiele der Studierenden • Stationenlernen • Thematische Exkursion und Führung • Einzel- und Gruppenarbeit in einer kreativen Projektaufgabe • Diskussionen im Plenum
Literatur: 1) Wiedergutmachung und Gerechtigkeit. Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale für Politische Bildung, Nr. 25/26/2013 (online verfügbar) 2) Gewalterfahrungen – Wege zur Versöhnung. Zeitschrift Ost-West. Europäische Perspektiven, Nr. 2/2018 (zur Ausleihe während des Kurses)