Lehrende: Larissa Gebken
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Dig. Soz. Innovation
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch / Englisch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 25
Anmeldegruppe: SP BWL- MaMa
Kommentare/ Inhalte: Im Zentrum der Lehrveranstaltungen steht die Entwicklung wert-sensitiver Digitale Soziale Innovationen (DSI). Dabei haben DSI es zum Ziel gesellschaftliche Herausforderungen – wie Armut und Ungerechtigkeit, Menschenrechtsverletzungen oder Klimawandel - mittels geeigneter Informations- und Kommunikationstechnologie zu begegnen. Um jedoch bei der Entwicklung einer DSI nicht mehr Schaden zu verursachen als zu helfen, fokussiert das Seminar besonders auf eine kritische Reflexion zur Rolle, welche wichtige ethische Werte und gesellschaftliche Herausforderungen in unseren DSI-Projekten spielen. Dabei sollt ihr euch im Verlauf der Entwicklung proaktiv mit potentiellen ethischen Dilemmata und den ethischen und gesellschaftlichen Aspekten eures Projekts und eurer eigenen Herangehensweise auseinandersetzen, natürlich unter Begleitung der Lehrenden. Der Umgang mit den Dilemmata und eine proaktive Entwicklung eines Wertverständnisses wird euch besonders mit Hilfe vom Value Sensitive Design (VSD) näher gebracht. In der Lehrveranstaltung werdet ihr gemeinsam mit Hilfsorganisationen und betroffenen Personen eine wert-sensitive DSI (weiter-)entwickeln. Das Einbringen eigener Ideen ist zusätzlich möglich. Es werden keine Programmierkenntnisse vorausgesetzt.
Lernziel:
Vorgehen: Im Kurs werden wir Kreativitäts- und Reflexionsmethoden nutzen, um gesellschaftliche Herausforderungen von Hilfsorganisationen zu adressieren. Die hier beschriebenen Schritte finden teilweise zeitgleich und nicht starr hintereinander statt: 1. Verstehen: Es gilt die gesellschaftliche Herausforderung zu verstehen und den Problemraum gemeinsam mit Hilfsorganisationen und Betroffenen abzustecken. Bestehendes Wissen aus der Literatur kann erste Eindrücke geben. Darüber hinaus können erste Gespräche mit Hilfsorganisationen und Betroffenen geführt werden, die von euch analysiert. 2. Beobachtung: In dieser Phase sollt ihr ein vertieftes Verständnis für die Betroffenen und die gesellschaftliche Herausforderung entwickelten. Die soll mit Hilfe von quantitativen oder qualitativen Untersuchungen stattfinden in Kombination mit einer Reflektion hinsichtlich ethischer Fragestellungen. 3. Standpunkt definieren: Um euren Standpunkt zu definieren, sollt ihr die erhobenen Informationen verwenden, um ein gemeinsames Wertverständnis für eure DSI zu entwickeln und den Lösungsraum genauer abzustecken. 4. Ideen entwickeln: Mithilfe von Service Blueprints sollen die Ideen konkretisiert werden. Die Abstimmung findet hierbei gemeinsam mit den Hilfsorganisationen und den Betroffenen statt. Die Einbindung der verschiedenen Stakeholder ermöglicht zielgruppengerecht zu entwickeln und mögliche Stolpersteine möglichst frühzeitig zu erkennen. 5. Prototypen entwickeln: Die Umsetzung der Ideen findet innerhalb des Prototyping statt, das Ziel des Prototyping wird dabei an eure Erfahrung angepasst. 6. Testen: Die Ergebnisse der jeweiligen Phasen werden mit den Hilfsorganisationen und Betroffenen regelmäßig getestet 7. Reflexion: In regelmäßigen Abständen werden die Ergebnisse reflektiert, um sowohl die Ansprüche der Betroffenen zu erfüllen und die ethische Dimensionen und Herausforderungen eures Projekts zu identifizieren und angemessen zu berücksichtigen. 8. Dokumentation: Im Verlauf des Projektes sollt ihr eure Entscheidungen dokumentieren, um eine Basis für Diskussionen und Reflexion zu haben.
Literatur: Qureshi, I., Pan, S. L. and Zheng, Y. (2021) ‘Digital social innovation: an overview and research framework’, Information Systems Journal, vol. 31, no. 5, pp. 647-671. Friedman, B. and Hendry, D. G. (2019) Value sensitive design: Shaping technology with moral imagination, Cambridge, MIT Press.